LGP führt Internet-basierten Kopierschutz ein

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Der Linuxspiele-Publisher LGP, führt mit Sacred Gold, das derzeit im Beta-Stadium ist, einen neuen selbstentwickelten Internet-Kopierschutz ein. Kunden von LGP-Spielen müssen dann online mit einem Account ihr Spiel verizifieren lassen, um es spielen zu können.

Der Kopierschutz greift nicht ins System ein (z.B. über ein Kernelmodul) und er verhindert ebenfalls nicht das Kopieren von einem Datenträger auf den anderen. Kopien können dann jedoch mitunter nicht mehr gestartet werden, solange nicht Benutzername und Passwort via SSL an den LGP-Server übertragen wurden und der Benutzer sich so authentifiziert hat.

Man kann das Spiel als legaler Besitzer so zwar auf mehreren Rechner installieren, muss sich jedoch jedes mal mit dem LGP-Server abgleichen.

Zusätzlich zu diesem Sicherheitssystem ist natürlich obligathorisch die Eingabe einer Seriennummer erforderlich.

Update:
In einem Gespräch mit Michael Simms von LGP teilte er mir mit, daß der Kopierschutz notwendig geworden war, um die Anzahl der Raubkopien immens zu drücken. Sein Team versucht alles, um die Kontaktaufnahme auch bei fehlender Internetverbindung so unproblematisch wie möglich zu gestalten.
Zum einen könne man via einer eingerichten WAP-Seite sein Handy benutzen, um das Spiel freizuschalten. Außerdem sei ein Verzögerungsknopf geplant, der 4 mal im Jahr betätigt werden kann, um die Internetabfrage zeitlich begrenzt ausser Funktion zu setzen.

Update 2:
Michael Simms hat heute nochmal klargestellt, daß der Kopierschutz erst aktiv wird, sobald eine Internetverbindung gefunden wurde und überprüft dann, ob es sich bei dem Spiel um eine legale Kopie handelt. Das Spiel wird solange als gültig deklariert, bis das Gegenteil bewiesen wurde. Niemand ist also dem Zwang ausgesetzt eine offene Verbindung aufrecht zu erhalten, um das Spiel spielen zu können.

lOtz1009
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Ein leicht unnötiger "Kopierschutz". Was ist denn bitte mit denen, die keinen Internetanschluss haben?

booiiing
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lies den link ;)
dann erfährst du, dass auch offline-spielen (begrenzt) möglich ist. dort ist auch ein längeres zitat von michael simms enthalten, welches die gründe für die einführung des kopierschutzes darlegt.

insgesamt ist es sicherlich eine sache, die früher oder später unvermeidlich war, schön wäre es, wenn eine plattform wie steam geschaffen würde, auf der unter einem account alle spiele registriert und evtl sogar bezahlt werden können. das prinzip kennt man ja auch schon von anderen herstellern, wie bioware, und ich finde, dass es auch vorteile für die leute bietet, die ihr spiel legal kaufen: sollte die seriennummer von einem keygenerator bei einem piraten ausgespuckt werden, hat der hersteller ohne registrierung beim online-spielen nur die wahl, beide spielen zu lassen oder beide zu sperren. mit registrierung kann der legitime käufer problemlos weiterspielen.

just my 0,02 €

lOtz1009
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"For those with limited Internet access, the copy-protection scheme "makes allowances if you have no [Internet] connection, but after a while you must have a [Internet] connection once in a while to allow the game to keep playing.""

"Begrenzt" ist da halt wieder so 'ne Sache. Außerdem wird man dort wieder mit Email-Adresse registriert und wer weiß in wie fern da noch das Spielverhalten protokolliert wird.
Ich habe nichts gegen Kopierschutzmaßnahmen, aber da muss es doch bessere Maßnahmen geben. Jedenfalls werde ich mein Sacred weiter über Wine spielen.

booiiing
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> Außerdem wird man dort wieder mit Email-Adresse registriert

optional. und ob das spielverhalten nicht ohnehin schon verfolgt wird, kannst du bei closed-source nie sagen.

lOtz1009
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> optional

ACK! hab ich nicht aufgepasst. Aber für ein Spiel, welches eine reine Offlinespielmöglichkeit anbietet finde ich einen Internetanschluss als "Voraussetzung" (welches er ja letzten Endes wäre) unpassend.

just MY 2 cents ;)

Agemndon
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Ähm... ihr wisst was bei Prey geschah?
Der hatte auch so ein tolles Internet basierendes Kopierschutzdings - und nach zwei Monaten war der Hoster von dem Ding pleite!
Plötzlich konnte niemand mehr Prey spielen, bis Steam in die bresche gesprungen ist...

Hier scheint man sich nur anmelden zu müssen wenn man das Spiel installiert (?), aber was wenn LGP ein Schicksal ereilt wie Loki?
Hoffen wir das dann ein Patch kommt (bzw. hoffen wir das LGP nie Pleite geht! ;) )

Aber wie doof müssen die Leute sein Linuxspiele zu Raubkopieren, wenn sie doch wissen wie klein der Markt ist?
Und wie will LGP Kenntnis über die Anzahl der Raubkopien erhalten haben?

Fragen über Fragen...

booiiing
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Beigetreten: 21.06.2008
Beiträge: 67

> Fragen über Fragen...
... die alle in dem zitat von michael simms beantwortet werden.

wenn lgp pleite geht, sind sämtliche momentane team-mitglieder dazu berechtigt, patches zu schreiben/rauszugeben, die den kopierschutz entfernen.

die anzahl der raubkopien haben sie abgeschätzt, indem sie eine verbuggte version eines spiels in eine tauschbörse gestellt und die support-anfragen zu dem bug gezählt haben.

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