Mewnbase - mit katzenartiger Anmut Richtung Weltraum

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In Mewnbase steuert man aus der Weltraum-2D-Perspektive ein Katzenwesen im Raumanzug. Man landet mit seiner kuschelweichen Kapsel auf der Planetenoberfläche und sieht sich mit der harten Realität im All konfrontiert. Der Sauerstoff wird langsam knapp, Nahrungsmittel gehen fix zur Neige und mit puren Händen/Tatzen/Handschuhen lässt sich die comicartige Umgebung nur schwerlich bis gar nicht zum eigenen Vorteil formen bzw. ernten. Hier kommt der Crafting-Teil ins Spiel. Man sammelt Rohstoffe, steckt diese in Öfen oder Werkbänke und zimmert sich so neue Teile für die Home-Sweet-Home-Raumbasis. Diese lässt sich durch neu gebastelte Elemente erweitern und vergrößern. So wird die Suche nach Nahrung später beispielsweise deutlich einfacher, wenn man ein eigenes Gewächshaus besitzt. Auch der Energiehaushalt wird später durch leistungsstarke Reaktoren unterstützt. Am Anfang muss man sich mit durch Sandstürme gefährdeten Solaranlagen zufriedengeben, deren natürlicher Feind mit einem integrierten Tag/Nacht-Wechsel alle paar Minuten an die Tür klopft.

Installation

Der riesige 64MB Download der Linuxvariante von itch.io geht nach Zahlung von derzeit mindestens 5$ schnell von der Hand und man erhält eine reguläre ZIP-Datei mit allen benötigten Inhalten. Diese entpackt man an eine beliebige Stelle, beispielsweise ~/games/mewnbase, und freut sich über die direkt verfügbare ausführbare Datei "MewnBase". Fertig.

Aller Anfang ist simpel

Das Spiel hält bislang drei Spielmodi bereit. Das Tutorial bringt dem Spieler anhand von Hinweisen auf dem Bildschirm die Grundlagen des Titels nahe. Wer sich durch das Erklärbärspielchen gequält hat, der darf/kann/soll eine normale Mission starten. Hier heißt das grundlegende Ziel: Überleben. Aktuell wird hier eine zufällige Anzahl an Tagen generiert, die überwunden werden möchten. Ausreichend Zeit um zu verhungern, zu ersticken oder sich selbst tödliche Verletzungen zuzuführen. Wem das nicht ausreicht, der genießt den Endlosmodus. Hier kann man so lange das Spiel bzw. den Planeten erkunden wie man möchte. Der letzte Katzianer oder etwas Vergleichbares sozusagen.

Los geht’s

Im Spiel angekommen plumpst man grazil aus der eigenen Raumkapsel und sieht sich mit dem großen Nichts konfrontiert. Erst nachdem man die Inhalte der irgendwo in der näheren Umgebung herumliegenden Versorgungskisten aufgenommen hat, kann man sich daran machen, ein erstes Basislager zu errichten. Nach Platzieren aller aufgesammelten Basisgegenstände, bestehend aus u.a. Luftschleuse, Generator, Luftfilter und Werkbank, zieht man nun los und sammelt alles Brauchbare in der Umgebung ein. Das können Pflanzen, Schrott oder Steine sein. Für manche dieser Sachen benötigt man bereits erstes Werkzeug, um ihrer Herr zu werden. Glücklicherweise eignet sich eben genannte Werkbank ideal dazu, mittels zweier zuvor aufgesammelter Metallerze eine erste grobe Schaufel zu konstruieren. Später darf man zur Vereinfachung größere Abbauarbeiten mit einem Presslufthammer erledigen. Langsam aber sicher dürfte sich der erste Hunger, erkennbar am Statustext oben links, erkennbar machen. Kein Problem, selbst das sauerstoffarme Ödland eines Wüstenplaneten scheint einige essbare Weltraumpflanzen aufzuweisen. Aus drei aufgesammelten Grasbüscheln lässt sich an der Werkbank grundsolider „Pflanzenfrass“ herstellen. Später kommen dann deutlich wohlschmeckendere, aber auch anspruchsvollere Gerichte dazu.

Oben rechts und oben links fallen dem Spieler außerhalb seiner anfangs recht kleinen Raumbasis die bei all seinen Aktionen schwindenden Werte für Raumanzugenergie und Sauerstoff auf. Um diese Werte wieder aufzufüllen, reicht es vollkommen aus, die Raumbasis durch die Luftschleuse zu betreten … vorausgesetzt diese ist mit ausreichend Energie versorgt. Ohne Energie streikt der Luftfilter, und wenn in den außerirdischen vier Wänden gerade ein Blackout herrscht, wird auch keine Anzugenergie aufgeladen. Ohne Anzugenergie kann der Spieler nachts keine Taschenlampe mehr nutzen und verliert das HUD und damit also, ganz besonders, die Übersicht über seine Sauerstoffreserve.

Ist die Sauerstoffreserve aufgebraucht, dann ist, drücken wir es kinderfreundlich aus, die Mission gescheitert und Kitty McAstronaut darf nicht mehr mitspielen. Der Spieler sollte gleich zu Beginn des Spiels zusehen, dass er vier Metallerze und vier Steine an seiner Werkbank zu einem Schmelzofen verbindet. Hier lassen sich anschließend Metalle schmieden, die dringend für nahezu alle Bauten benötigt werden. Ohne Metallplatten beispielsweise keine Solarkollektoren. Diese sind aber wichtig, möchte man nicht konstant Verbrennungsmaterial in den Generator werfen müssen.Als wären Sauerstoffmangel und Hunger noch nicht störend genug, können Sandstürme für Verunreinigungen sorgen oder eure Basis beschädigen. Schäden machen sich durch den Austritt von Sauerstoff bemerkbar und sollten schnellstens behoben werden, bevor einem sprichwörtlich die Luft weg bleibt.
So hangelt man sich als Hello-Mond-Kitty vom Ästchen aufs Stöckchen und macht sich den Mondspaziergang so angenehm wie irgendwie möglich.

Technisches Drumherum

Mewnbase spielt sich mit der Tastatur (WASD) und der Maus. Über das Hauptmenü lässt sich die Steuerung auf beliebige andere Tasten umlegen. Obwohl die 2D-Grafik es irgendwie anmuten lässt, gibt es (bislang) keine Unterstützung für Gamepads oder Controller. Im Test wurden zumindest Eingaben über einen XBox360-Controller nicht erkannt. Eine Option zur De-/Aktivierung findet sich nicht.
Die grafische Darstellung kommt ihrer Aufgabe sehr kindgerecht nach, belastet hierbei selbst ältere Systeme nicht und sieht in ihrem 2D-Gewand absolut schnuckelig aus. Obwohl der Java-Unterbau ein bisschen hardwarehungriger ist, als er es eigentlich für diese Art von Aufgabe sein müsste, funktioniert Mewnbase ohne Weiteres auf einem 5+ Jahre alten Netbook mit schwacher Intel-GPU. Der Titel hat mittlerweile, sehr zur Freude seiner Anhänger, eine Übersetzung aus dem Englischen in diverse Sprachen erhalten, darunter Deutsch, Italienisch, Russisch, Türkisch oder Spanisch. Das Sprachenmenü weist darüber hinaus weiterhin einen Button mit der Aufschrift „Hilf MewnBase zu übersetzen“ auf, welcher ein Link zur Crowdin-Übersetzungsplattform ist. Auf die Ohren bekommt der Spieler eine minimalistische aber angenehme Klanguntermalung.

Schlusswort

Mewnbase erfindet das Rad nicht neu, setzt ihm aber Katzenohren auf. Das seit einigen Jahren häufiger anzutreffende Crafting-Genre wird auf witzige Art und Weise auf einen fremden Planeten verfrachtet. Durch die nicht ganz ernstzunehmende Optik stellt der Spieler seinen Anspruch an die Echtheit physikalischer Gegebenheiten oder realitätsnahes Gameplay hinten an und lässt sich von den Eigenheiten mitreißen. Mewnbase ist typisch Indie- und kein AAA-Titel, kann einen Spieler mit Ambition aber eine Weile vor Langeweile bewahren. Der vom Entwickler festgelegte Kaufpreis von mindestens 5$ ist bemessen daran, was man bekommt, mehr als fair. Durch die aktive Weiterentwicklung kommt zudem alle paar Wochen erneut Spielspaß dabei auf neue Funktionen zu testen. Mittlerweile gibt es im Gegensatz zu früher beispielsweise im späteren Spielverlauf einen (Strand-)Buggy, mit dem man auf dem Planeten herumcruisen kann. Wer möchte, klemmt sich also seinen digitalen Weltraumhelm unter den Arm und schwebt davon Richtung Mewnbase. Mögen Futter, Wasser und Sauerstoff ewiglich mit euch sein.

Multimedia
Piet.Lu
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Beigetreten: 01.12.2017
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Ein wirklich schönes, kleines Spielchen für den kleinen Zeitvertreib zwischendurch.
Hab ich mir damals schon gesichert, als es noch nur 1$ gekostet hat, aber ich wäre definitiv auch bereit, 5 dafür hinzublättern.
Grafisch echt knorke, sehr schön aber auch die Hintergrundmusik.

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