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Ein hochqualitatives Point and Click-Adventure von Application Systems Heidelberg über den Tod und dann auch noch mit nativer Linux-Version? Das müssen wir ausprobieren. Dank ASH war uns auch das wieder möglich. Danke an dieser Stelle für den Test-Key für die Steam-Version. Gute Adventures vertreiben den Winter. Und hier freuen wir uns wieder ganz besonders über die native Linux-Version des Adventures. Entwickelt worden ist PRIM von Common Colors.
Über das Spiel
In der Geschichte geht es um das Kind Prim, Namensgeberin des Titels. Wir erfahren, dass ihre allein erziehende Mutter vor kurzem gestorben, der Tod ihr Vater ist und Prim nun ganz alleine dasteht. Ihr bester Freund unterstützt sie. Beim Durchstöbern der Hinterlassenschaften ihrer Mutter finden die beiden einen Zugang zum Totenreich, durch den Prim gezogen wird, da der Tod sich seiner väterlichen Fürsorge annehmen und sich um sein Kind kümmern will.
Das Leben als Heranwachsende ist bei eigentlich allen Eltern anstrengend. Hier kommt die Vorgeschichte - und eventuell auch etwas das Totenreich - noch erschwerend hinzu. Prim will jedoch die Welt erkunden und muss es sogar, um ihren verschwundenen Freund wiederzufinden. Niemals auf den Mund gefallen und durch ihren Vater in der Unterwelt bereits bekannt wie ein bunter Hund erfährt Prim vieles neues über sich und die Nachwelt.
Die vielen Szenen, die Prim besucht, sind wundervoll und stilvoll gezeichnet. An jeder Ecke findet man noch ein kleines zusätzliches Detail. Die Geschichte fließt durch die geschickten Dialoge immer gut voran. Sehr angenehm ist auch, dass man nicht mit Aufgaben überschüttet wird, sondern eine Hand voll in Ruhe durchdenken kann. Durch Prims loses Mundwerk ergeben sich viele witzige Dialoge, gepaart mit den verschiedenen Persönlichkeiten auf die Prim trifft, finden immer wieder witzige und wortgewandte Sprachgefechte statt. Das ganze geht sehr gerne auch in Richtung schwarzen Humors und auch manche Lösungen ergeben sich erst, wenn man ein weniger "skrupelloser" wird. Was soll schließlich passieren? Tot sind ja schon alle. Gefällt sehr!
Für Abwechslung sorgen einige Szenen, in denen man auch andere Protagonisten steuern kann, um an unwegsame Orte zu gelangen, oder unerkannt Räume zu erkunden.
Video, Audio und Steuerung
Die deutsche Sprachausgabe ist makellos, durch durchgeführt und passt den Charakteren sehr gut in den Mund. Mit dem Video hatte ich auch keinerlei Probleme. Die Steuerung erfolgt einfach über Links-Klick auf der Maus. Über die Leertaste habt ihr die Möglichkeit euch die Hotspots auf den Szenen anzeigen zu lassen. Da ich es in einem anderen Review bemängelt habe: hier ist das Inventar auch nicht grafisch markiert, so lässt es sich sich nur über das Mausrad hervorbringen. Dieser Teil der Spielmechanik wird bei einem neuen Spiel jedoch über das Intro und in der ersten Szene ausführlich als Tutorial eingeführt.
Linux-Version
Die Linux-Version macht keinerlei Probleme, die Unity-Umsetzung kommt mit X11 als auch Wayland unter openSUSE Tumbleweed wunderbar zurecht.
Kaufen
PRIM könnt ihr auf Steam und auch drm-frei auf GOG für €19,99 nativ für Linux erwerben. Auf ersterem gibt es auch eine kostenlose spielbare Demo. Auf itch.io gab es eine technische Demo (Version 1.0.6), diese ist aber mittlerweile nicht mehr ganz auf dem neusten Stand (aktuell 1.1.15).
Fazit
Ihr wollt ein absolut witziges und gut durchdachtes Adventure in einer interessanten Umgebung und das auch noch für euren Pinguin? PRIM ist da für euch! Absolute Empfehlung für Adventure-Freunde.
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