Holarse testet für euch Avorion im Multiplayertest

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Wir haben freundlicherweise von den deutschen Entwicklern Boxelware aus Erlangen Kopien des Weltraum-Open Universe-Titels Avorion für den Multiplayer-Test zur Verfügung gestellt bekommen. Auf unserem Server "Holarse" (unter holarse-linuxgaming.de) findet ihr die Holarse-Galaxie, auf der ihr euch persistent ausleben könnt.

Aktuell zum Review-Zeitpunkt befindet sich das Spiel in einer offenen Betaphase (Early Access). Veränderungen am Spielgeschehen sind also noch möglich, zu dem fehlen natürlich noch einige Spielmechaniken. Wir wollen auch darauf hinweisen, dass die finale Version natürlich auch deutlich mehr Inhalt, Quests und Story zu bieten hat. Vermutlich wird das Tutorial dann auch den Übergang zum Spiel einfacher gestalten.

Avorion ist eine Sandkasten-Aufbausimulation die im Weltraum spielt und viel Freiraum bietet. Es erinnert an EVE Online, Minecraft, AI War: Fleet Command und No Man's Sky, die Hintergrundmusik, das Setting, die Spieldetails. Das Spiel bietet eine große Galaxie, die mit 1000 x 1000 Sektoren groß genug ist, um euch lange zu beschäftigen. Das Ziel ist es anscheinend zum Zentrum zu gelangen, welches, wie wir im Nachhinein von schon länger Spielenden erfahren haben, vom Rest der Galaxie abgeschottet ist.

Gestartet wird mit einer kleinen Bergbaudrohne am äußeren Rand einer zufällig prozedural generierten Galaxie in einem Sektor, mit ein paar Credits, die Währung des Spiels, auf dem Konto. Da das dort herrschende Konsortium freundlich gesinnt ist, lässt es euch euren Geschäften nachgehen. Verschiedene Stationen im Startsektor laden euch dazu ein anzudocken und nachzuschauen, was dort angeboten wird.

Erkunden, Bergbau, Bauen, Kämpfen, Handeln

Avorion lässt euch die Freiheit, ob ihr erst einmal auf Erkundungstour geht oder Mineralien abbaut. Die Erkundungstour macht aber in der Drohne keinen großen Spaß, da sie klein und langsam ist. Außerdem überfallen Piraten regelmäßig die Sektoren und ihr seid denen weitgehend schutzlos ausgeliefert. Ihr braucht ein echtes Schiff.

Um ein Schiff zu bauen, braucht ihr Credits und Ressourcen. Credits habt ihr ja zum Glück schon, fehlen also die Ressourcen. Diese lassen sich in Asteroidenfeldern finden und zufälligerweise ist ein solches Feld genau im Startsektor. Dort gibt es viele Asteroiden, die nur aus Stein bestehen, aber einige zeigen euch an ihrer Farbe, dass sie Rohstoffe enthalten. Anfangs werdet ihr viele Asteroiden mit Eisen finden. Daraus lässt sich das erste und einfachste Schiff bauen. Die Qualität der Ressourcen wird besser, je mehr ihr euch dem Zentrum der Galaxie nähert.

Zum vollständigen Benutzen des Schiffes muss noch eine Besatzung eingestellt werden, die an den verschiedenen Stationen angeheuert werden können. Schiffe ohne ausreichend Besatzung funktionieren nicht richtig oder auch gar nicht. Die Waffenkammer braucht logischerweise Personal, sonst ist ja niemand da, die Waffen auch abzufeuern. Aber Achtung, nehmt nicht zu viele Angestellte mit, denn sie wollen bezahlt und untergebracht werden! Da ihr euer Schiff mitten im Weltraum bauen könnt und nicht in einer Werft, empfiehlt es sich übrigens neben einer solchen Station zu bauen. Mit Crew und Schiff seid ihr nun bereit die Galaxie zu erkunden.

Der Weltraum ist in Sektoren unterteilt, die ihr entweder über die Sprungtore erreichen könnt oder indem ihr euren eigenen Sprungantrieb benutzt. Hier jedoch darauf achten, dass ihr genügend Energie produziert, dass der Sprungantrieb auch wieder aufgeladen werden kann. Sollten im anderen Sektor Piraten oder Außerirdische auf euch warten und euch angreifen, sollte der Aufladevorgang auch nicht all zu lange dauern. Neben diesen beiden Möglichkeiten könnt ihr weitere Sektoren auch noch über Wurmlöcher erreichen. Diese verbinden weiter auseinanderliegende Sektoren der Galaxis miteinander.

Bis hierhin führt das Tutorial - wie ihr nun weiter vorgeht ist weitgehend euch überlassen. Baut weitere Mineralien ab und verkauft diese. Baut euer Schiff aus und zieht in den Kampf gegen andere Fraktionen oder gründet/verfestigt Bündnisse. Wehrt euch gegen die Übergriffe der Xsotan, die anscheinend etwas mit der Blockade des Zentrums zu tun haben und regelmäßig die Sektoren terrorisieren. Das erfuhren wir aus dem Gespräch mit einem Händler im Spiel. Mit jeder Fraktion hat man ein Verhältnis, mit den Piraten versteht man sich anfangs also weniger gut. Je mehr Missionen man für eine Fraktion abschließt, umso besser steht man da. In der Early Access-Version konnte es uns leider noch leicht passieren den Zorn einer Fraktion auf sich zu ziehen, weil man leider mit seinem Schiff gegen die Station geprallt ist.

Die Nähe zu EVE Online merkt man im freien Spiel am meisten. Die Aufgaben oder Missionen werden von verschiedenen Agents auf den Stationen verteilt. Erfüllt ihr sie oder handelt ihr erfolgreich, dann steigt euer Fraktionswert. Das geht natürlich auch mit den Piraten. Bündnisse mit anderen menschlichen Spielern ist leider noch nicht implementiert, aber man kann schon gemeinsam an einer eigenen Station bauen und sich gegenseitig Geld und Güter zuschicken. Spieler können auch Versicherungen abschließen, falls das eigene Schiff aus irgendeinem Grund zerstört wird. Dieses Feature kennt man auch aus Eve Online.

Der Ressourcenabbau unterteilt sich in einige wenige verschiedene Erzarten, die sich dann zum Bauen eigene Bauelemente wie Antrieb, Crew-Quartiere und Booster nutzen lassen können. Je "höherwertiger" das Material, umso komplexere Geräte lassen sich damit bauen. Mit Eisen steht zum Beispiel noch kein Energiegenerator zur Verfügung. Dieser kann erst mit Titanium gebaut werden. Der Abbau gestaltet sich jedoch noch sehr monoton, hier hoffen wir, dass sich die Entwickler von Avorion noch etwas einfallen lassen.

Avorion bietet ein recht umfangreiches Handelssystem und erlaubt es euch Mineralien und Gegenstände zu kaufen und wieder zu verkaufen. Auch gibt es an den schwarzen Brettern der Stationen immer wieder Missionen zu erfüllen, die durchaus üppig bezahlt werden.

In jedem Sektor passieren zufallsgesteuerte Events. So kann es passieren, dass man bei einem gemütlichen Handelsausflug auf einmal mitten in ein Gefecht zwischen der örtlichen Fraktion und einer Piratenbande geraten kann. Den Gefechten aus der Ferne zuzuschauen sieht schon spektakulär aus, hier ist die Grafikengine schon weit vorangeschritten. Die Aktionen sind in der Early Access noch fix zeitgesteuert.

Was noch fehlte ist die Möglichkeit seine anderen Schiffe ganz im Stil von X3: Terran Conflict zum Beispiel mit zu steuern. Oder seiner Flotte Befehle geben zu können, als Flottenkommandant.

Man merkt den Early Access hauptsächlich noch in den verfügbaren Inhalten und etwas mangelnden Balancing. Grobe Programmfehler haben wir nicht festgestellt, was für eine Early Access nicht unbedingt üblich ist. Allerdings hatten einige von uns vereinzelt Abstürze des Spiels.

Performance

Das Spiel läuft sehr gut, selbst auf höheren Einstellungen. Um die höchsten Einstellungen nutzen zu können, sollte man mindestens einen Quad-Core CPU besitzen und eine Grafikkarte mit der Leistung einer Nvidia GTX 970. Auf den höchsten Einstellungen sollte man dann auch mindestens 8GB Ram verbaut haben.

Der Server hatte ein wenig mit der "Last" von 5 Spielern zu kämpfen. Das ließ sich jedoch durch das Aktivieren von Multithreading in der Server-Konfiguration abmildern.

Steam-Integration

Die Spiele können eigenständig mit einem Server verbunden werden. Eine Option über die Steam-Mutliplayer-Funktionen Multiplayer-Spiele zu starten ist auch vorgesehen. Der Dedicated Server kann sich dann auch darüber bekannt machen. Hat man die IP oder den Hostnamen des Servers kann darüber verbunden werden. Bei uns funktionierte die Steam-Integration des Servers trotz des Downloads per steamcmd leider nicht.

Entwicklung

In einem Interview mit dem Hauptentwickler Konstantin Kronfeldner, gab er bekannt das Avorion unter Linux entwickelt wird, da Linux seiner Meinung nach die besten Entwicklungstools bietet. In diesem Interview erzählt er auch viel über die bisherige Entwicklung und was uns in Zukunft noch erwarten wird.

Dazu zählen Dinge wie Steam Workshop-Unterstützung, Spieler-Fraktionen, verbesserte Mod-Entwicklung und deutlich mehr Story-Elemente.

Demo

Es gibt eine Demo-Version, die jedoch der aktuellen Entwicklung hinterher hängt. Die Demo unterstützt offiziell nur ein Ubuntu in 64bit.

Fazit

Wir haben einen Mitschnitt unseres Live-Stream, mit dem ihr euch selbst ein Bild vom Spiel machen könnt. Wir (NoXPhasma, Lucki, x2s und comrad) hatten viel Spass an dem Spiel und das trotz fehlenden Story-Contents und der Early Access-Version. Avorion bietet eine Menge Potential eine Art Eve Online/X-Universium-Spiel zu werden bei dem man seine eigenen Galaxien hosten kann. Der Baukastenmodus mit dem man seine eigenen Schiffe zusammenstellen kann, ist ein weiterer Faktor, der unheimlich viel Spaß macht. Unser Tipp, spielt auf dem Holarse-Server oder eurem eigenen Server (Anleitung folgt noch), solange der Inhalt des Spiels noch nicht vollständig vorhanden ist.

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