Gestern Abend kam die Nachricht als einfache Steam Community-News von Valve herein. Dort berichtet Valve davon, wie sie in dem letzten Jahr die Wine-Entwickler finanziell unterstützt hätten und Code beigetragen hätten, der bereits einigen Linux-Nutzern Vorteile einbringt. Zudem setzten Valve auf die neue Vulkan-Schnittstelle für Spiele. Daher hätten Sie auch massiv die Entwicklung von DXVK, einer DirectX 11/12-Implementation mittels Vulkan durch einen eigenen Entwickler gefördert.
Zuvor hatte Valve noch auf native Portierungen auf Linux gesetzt und den Käufern und Spielern mittels SteamPlay die Möglichkeit geboten ihre Spiele, die sie bereits erworben hatten, auch unter den anderen beiden unterstützen Plattformen zu benutzen. Einfach gesagt, der Kauf der Windows-Version in Steam erlaubt es auch diese unter Linux und OS X zu benutzen. Eine Neuerung gegenüber dem Erwerb von individuellen Portierungen von früher.
Die Neuerung nun ist, dass die massiven Unterstützungen und Beiträge im Bereich von Wine (unter Zusammenarbeit mit CodeWeaver), wined3d für DirectX 9 und 11 als OpenGL-Implementation, DXVK für DirectX 11 und vkd3d für DirectX 12 und der Multi-Threading-Verbesserung esync unter der eigenen Wine-Distribution Proton zusammengetragen werden. Zudem wird das Steam Play-Konzept auf diese neue Toolchain erweitert. Ziel ist Windows-Spiele mittels der Proton-Engine darüber ohne Zutun des Entwicklers auch unter Linux anzubieten.
Sie haben bereits einige Titel getestet und werden weitere Titel automatisch und offiziell für Linux anbieten und übernehmen dafür auch den Support, sofern der Hersteller nicht selbst schon eine Linux-Version in petto hat. Die bereits getestet und freigegeben Spiele sind zum Beispiel:
Der Quellcode der Änderungen und alles was mit dem Proton-Steam Play zusammenhängt, ist frei auf Github verfügbar. Positiv ist die Offenheit der Unterstützung und der passenden Einfügung in die Open Source-Community. Hier wird das Rad nicht neuerfunden, sondern an den richtigen Stellen gefördert.
Um die Linux-Unterstützung auch weiterhin trotz "Wine" festzustellen, hat Valve bekannt gegeben, dass Spiele, die mit Proton gespielt werden als Linux/SteamOS-Aktivität verbucht werden.
Was heißt das nun für meine Spiele-Bibliothek?
Zuallerst musst die Beta für alle freigeschaltet und veröffentlicht werden. Sobald das geschehen ist, stehen zahlreiche Windows-Titel unter Linux zur Verfügung. Diese Titel werden von Valve bereits getestet und freigegeben sein. Ein wenig kann man sich das wie die offiziell unterstützten Wine-Portierungen vorstellen. Als Anwender merkt man prinzipiell keinen Unterschied. Im Endeffekt wird die Anzahl der Spiele, die unter Linux lauffähig sind, massiv anwachsen. Optional lässt sich Proton auch für alle nicht offiziell unterstützten Spiele aktivieren.
Inwieweit die Wine-Distribution Proton den nativen Portierungen (z.B. von Feral Interactive) schaden wird, ist natürlich nicht abzusehen. Auch stellt sich die Frage, wer noch Portierungen in Auftrag geben wird, wenn das Spiel bereits mit Proton läuft und wie sich native Portierungen verändern werden, angesichts dessen, dass mit dem Steam-Client und SteamPlay neben der offiziellen Proton-Version auch eigene Proton-Implementationen des Herstellers ausgeliefert werden können.
Steam-Client Beta ausprobieren
Wer Proton und das neue SteamPlay ausprobieren möchte benötigt dafür die Beta-Version des Steam-Clients. Auch gehören aktuelle Versionen der Grafikkartentreiber für NVIDIA (NVIDIA 396.51) und AMD (Mesa 18.1.x, für Core-OpenGL braucht es Mesa 18.2) dazu. Genaueres dazu verrät eine Anleitung auf Github.
Anmerkungen und Diskussionen finden in der dazugehörigen Community statt.
Steam Play ist jezt verfügbar
Am 28.08.2018 wurde der Steam Beta Client als Live-Version freigeschaltet, somit steht das neue Steam Play/Proton nun für alle zur Verfügung.
Good news!
Man liest immer mehr, dass sich Spieleentwickler von Linux abwenden (juengstes Beispiel SEGA mit Football Manager) weil der Marktanteil zu klein ist - was natuerlich wiederum am Spielangebot liegt. So beisst sich die Katze selber in den Schwanz.
Die Moeglichkeit Spiele, die ich sowieso bei Steam gekauft habe im "Kompatibilitaetsmodus" direkt unter Steam zu starten und ohne die Einstellungen im Internet zusammenzussuchen, wird ganz bestimmt die eine oder andere Person (zurueck) zu Linux-Steam bringen.
Krass! Dass es den ersten wieder im deutschsprachigen Raum spielbaren Football Manager nicht für Linux geben wird, hatte ich bis eben nicht mitbekommen. Ich hatte mir fälschlicherweise eingebildet, das Steam-Logo auf der Website ( https://www.footballmanager.com/games/football-manager-2019 ) stünde für SteamOS. Ist nicht so.
Auch Days Of Wonder hat rückwirkend die Linux-Unterstützung des 2012 veröffentlichten Ticket to Ride (Zug um Zug) zurück genommen. Jetzt gibt es nur noch eine kaputte Version für Linux. Der Support ignoriert Anfragen zahlender Käufer mit dem Hinweis darauf, dass die Linuxunterstützung abgeschafft wurde.
In den genannten Fällen, halte ich eine Proton-Unterstützung für möglich. Hoffen wird, dass das keinen Abwärtstrend einläutet und sich alle auf Proton verlassen.
Um ne Fuß in die Tür zu bekommen und kostengünstig mal zu testen ob sich ein eventueller Support von Linux in Zukunft lohnt könnte es eine interessante Möglichkeit sein.
Valve muss aber, wie ich finde, Mechanismen schaffen, damit die Entwickler nicht in die Versuchung kommen sich auf diesem Tool auszuruhen. Ein echter Linuxport muss versucht werden atraktiver zu sein als die Proton Lösung.
Da Valve ja nun auch ganz offiziell Proton als Linuxkauf wertet könnte man Mittelfristig dazu übergehen Bei Proton-Linux käufen zusätzlich 5% zu kassieren. Gleichzeitig müssten Entwickler natürlich auch die Möglichkeit haben Proton für ihre Spiele zu sperren, das auch vor allem weil ich hier eine Supportchaos in den Steamforen sehe welches den Entwicklern sonst quasie durch Valve aufgezwungen wird. Zwar sagt man, das Valve den Support für Proton leisten will, aber in der Realität werden die Foren der Spiele bei Problemen damit behelligt werden.
mehr geld für linux verkäufe fordern halte ich für den ganz falschen weg. wenn, dann müsste es weniger sein und vavle eben dafür auf mitarbeit der entwickler bei problemen bestehen
rabatt, wenn entwickler in ihre spiele VULKAN einbauen halte ich auch für möglich, damit sich diese API schneller verbreitet
vavle wird doch wollen, dass mehr menschen steamOS nutzen, sonst würden sie sich diesen aufwand doch nicht machen
spieleentwickler geben doch jetzt auch keinen support für wine, also warum sollte es anders sein?
schau dir mal die spiele an, die jetzt offiziell unterstützt werden. die sind teilweise sehr alt. für ein stalker wird wohl kein patch mehr rauskommen, also das spiel wird sich nicht mehr ändern und somit sollte auch proton damit klar kommen. möglich, dass man proton an neuere linux versionen anpassen muss, aber das hat mit dem spiel nichts zu tun
native linux ports könnten wirklich weniger werden, aber das kann ich auch verstehen. zB ein trüberbrook wird keine high end maschine brauchen. wenn die jetzt den linux port weglassen und man es eben mit proton spielt, dann merkt man doch keinen unterschied
hitman 2, oder tomb raider sollte aber auf jeden fall eine native lösung von feral bekommen, weil man da eben doch jeden FPS will
> spieleentwickler geben doch jetzt auch keinen support für wine, also warum sollte es anders sein?
Darauf wollte ich hinaus. Sie geben keinen Support für wine/proton sondern nur für Windows selbst. Wenn nur einige Spieleentwickler auf Proton statt Linux setzen, haben wir weniger Support.
kann dir doch egal sein, so lange es läuft. für ein fehlerfreies windowsspiel sorgen die entwickler, für ein fehlerfreies proton sorgt valve
ich finde das ganze sehr positiv. denk doch mal auf lange strecke nach.
windows 10 wird gehasst
valve macht auf einen schlag 100te spiele für linux verfügbar.
VULKAN spiele kommen in der liste, der windowsspiele, die gut auf linux laufen gut weg
mehr entwickler nutzen VULKAN, weil sie die vorteile erkennen
mehr neue spiele sind so durch proton/vulkan auch auf linux mit guter performance lauffähig (wie zB wolfenstein oder doom)
die leute bemerken das
probieren linux oder eine steam machine (in zukunft vielleicht für konsolenspieler interessant, wenn es mehr spiele gibt. immerhin sind PC spiele deutlich billiger als konsolenspiele)
immer mehr linux nutzer
firmen merken das und wollen auch in diesen markt
firmen entwickeln native linux spiele
auf lange sicht sehe ich dem sehr positiv entgegen
immer mehr linux nutzer firmen merken das und wollen auch in diesen markt firmen entwickeln native linux spiele
Ob der zuletzt genannte Schritt dann noch erfolgen wird, ist die Frage. Je stabiler, zuverlässiger und einfacher zu bedienen das Spielen mit Proton wird, desto unwahrscheinlicher wird das m.M.n., denn letztlich ist Proton dazu geeignet, Käuferschichten zu erschließen, ohne dass der Spielehersteller/-publisher dafür Zeit, Personal und Geld für Herstellung und Support aufwenden muss. Das bedeutet Kostenersparnis, also mehr Gewinn. Und i.d.R. geht es genau darum, wenn man von wenigen Idealisten mal absieht.
Ähnlich kann man freilich bei WINE argumentieren, was es nun auch schon eine ganze Weile gibt. Und trotzdem gibt es native Linuxspiele.
Ich bin gespannt wie es sich einwickelt und nehme es, wie es kommt.
WINE ist für den normalen benutzer aber etwas komplizierter/aufwendiger
jetzt kann es halt wirklich jeder
wie gesagt, wenn die spiele in zukunft alle auf linux laufen, dann ist es mir egal ob nativ, oder proton. manche spiele werden aber wegen cheat und kopierschutz nicht anders auf linux zu spielen sein, als eine echte portierung
es wird nur wichtig sein, dass linux mehr spiele bekommt, um attraktiver zu werden
meine theorie bezog sich auch nicht auf die nächsten 2-3 jahre, sondern eher 5-10
Hab für einen kurzen Praxistest mal ein paar ungenutzte Windows-only Keys aus alten Humble-Bundles eingelöst. Die Resultate sind noch ein wenig durchwachsen: Von vier getesteten Titeln war nur einer (LostWinds) spielbar. Die übrigen sind entweder gar nicht gestartet, hatten kein Bild oder liefen mit unspielbar großen Input-Lag.
Dennoch bin ich zuversichtlich, dass sich das Projekt dank aktiver Unterstützung durch Valve und in Kombination mit gut gepflegten Kompatibilitätslisten für uns Linux-Spieler sehr positiv auswirken sein wird. Falls ein gekaufter Titel nicht läuft, kann man ihn ja einfach zurückgeben. Für Feral könnte die Angelegenheit natürlich schmerzhaft werden, aber ich persönlich hätte lieber viele Spiele, die bei Veröffentlichung passabel laufen, als einen gelegentlichen perfekt portierten Leckerbissen aus dem Hause Feral.
Also, wenn ich Steam Play aktiviere, hab ich gerade mal 2 Warhammer Spiele in meiner Liste. Wenn ich es für alle aktiviere, kommen natürlich die restlichen 40 Winspiele zum Vorschein, aber bis jetzt hab ich noch keines zum Laufen gebraucht. (Alles durch diverse Bundles in den letzten Jahren) Mal sehen was da in Zukunft kommt ;) Vielleicht sollten wir hier mal eine "inoffizielle" Erfolgsliste erstellen?
Diese inoffizielle Erfolgsliste gibt es schon und ist oben im Artikel verlinkt: Steam Play Compatibility Reports. Wenn man der Statistik am Tabellenkopf trauen kann, gibt es derzeit zu 1065 von 1471 gelisteten Titeln mindestens eine Erfolgsmeldung ("stable" oder "completely stable"). Das klingt schon recht beeindruckend.
Oh, hab ich wohl überlesen ... hab jetzt auch 2 Sachen zum Laufen gebracht, aber die Spiele, welche mich gereizt hätten, gehen leider nicht. Deckt sich aber mit der Liste. Ich finde es jedoch komisch, dass soviel Spiele dabei sind, wo Steam auch die normale Linuxversion führt. Ein Spiel kaufen, welches keine Linuxversion hat, kommt für mich jedoch eh nicht in Frage vorerst. Ich vermute, dass wird vielen so gehen. Als alter Quake-Haudegen krieg ich sowieso Pickel bei dem Gedanken ein neues Doom oder Quake zu kaufen, jetzt wo sich der Publisher aus dem Linuxmarkt zurückgezogen hat. Nur mal so als Beispiel genannt und ich hoffe anderen geht es ähnlich. Nicht, dass irgendwann nicht mehr nativ portiert wird, sondern generell wine-Zeugs untergejubelt wird.
Solange die Qualität stimmt, ist mir egal, ob ein Spiel unter der Haube mit wine, eON, DOSBox, ScummVM oder sonstwie läuft. Von daher hab ich auch kein Problem damit, ein Windowsspiel zu kaufen, wenn die Erfahrungsberichte mit Steam Play positiv sind. Sollte es nicht gut genug laufen, fordere ich eben mein Geld zurück.
Die Frage hab ich mir beim Anblick der Liste auch gestellt, aber vielleicht haben Leute die Spiele nur für Windows gekauft und nicht jedes Spiel ist dann auch automatisch für alle Plattformen frei, wenn eine Linuxversion nachgereicht wird? Ich finde es auch komisch. Ich hab gestern erfolgreich Machinarium getestet, obwohl es eine Linuxversion gibt, die ich auch habe. Aber da ist zumindest die Linuxversion nicht auf Steam erhältlich.
Nachtrag: So, hab nochmal nüchtern rübergeschaut ;) So viele sind es gar nicht. Aber aufgefallen sind mir Metro 2033, Metro Last Light, Life ist Strange und Octodad z.B., bei anderen werden es nur andere Versionen sein, wie Baphomets Fluch 3 und 4 statt 2 und 5 etc., das hab ich heute Nacht sicher übersehen.
du meinst wie bei metro? metro gibt es glaube ich erst seit der REDUX version für linux. dead island gibt es glaube ich auch erst seit der definitive edition für linux
Baphomets Fluch / broken sword 1,2,5 gibt es für linux, aber das ist auch eine neue version für 1+2. wenn du auf die seite gehst, dann siehst du bei ZUSATZINHALTE die "original version" die man kostenlos dazu bekommt und die ist nicht für linux
was mir im gedächtnis geblieben ist, ist PORTAL. ich habe aber auch noch 2-3 andere gesehen
Das wüsste ich auch gern. Es gibt ein paar Titel (zum Glück wenige Ausnahmen), bei denen der Linux-Port nicht gescheit funktioniert oder älter als die Windows-Version ist. An der Stelle könnte man mal sein Glück mit Proton versuchen.
Derzeit lässt sich bei Steam Proton nicht für Spiele anwenden die bereits eine Linux Version anbieten. Dafür muss man weiterhin Umwege über Wine gehen. Es gibt allerdings bereits ein issue auf Github wo dieses Feature angefragt wird: https://github.com/ValveSoftware/steam-for-linux/issues/5638
wäre sehr wünschenswert. metro oder tomb raider 2013 sind von der performance nicht so toll. mich würde interessieren, ob sie über proton besser laufen. es gibt natürlich auch spiele, die wollen einfach nicht laufen bzw muss man erst im internet suchen was man machen muss. falls solche probleme mit dem umweg proton einfach zu lösen sind, wäre das auch ein schritt richtung benutzerfreundlichkeit für den 0815 nutzer
Wenn Spiele für Proton ein wenig optimiert werden, ist das auch nicht so verkehrt.
Kaufen würde ich es trotzdem nicht. Nett wenn sowas in nem Bundle dabei ist, das wars dann aber auch.
Ist natürlich was anderes wenn die Entwickler die Protonversion supporten.
valve rät in dem ausschreiben zu der nutzung von VULKAN und keinen komplizierten DRM zeugs. wie man an doom und wolfenstein, beide nutzen VULKAN sieht brauchts eigentlich nicht viel, damit man proton unterstützt
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Good news!
Man liest immer mehr, dass sich Spieleentwickler von Linux abwenden (juengstes Beispiel SEGA mit Football Manager) weil der Marktanteil zu klein ist - was natuerlich wiederum am Spielangebot liegt. So beisst sich die Katze selber in den Schwanz.
Die Moeglichkeit Spiele, die ich sowieso bei Steam gekauft habe im "Kompatibilitaetsmodus" direkt unter Steam zu starten und ohne die Einstellungen im Internet zusammenzussuchen, wird ganz bestimmt die eine oder andere Person (zurueck) zu Linux-Steam bringen.