Das TUXEDO Pulse 14 Gen 3-Ultraportable im Linux-Gaming-Review - AMD Ryzen mit integrierter AMD Radeon

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Ein Ultraportable von Tuxedo? Top, dann können wir ja unseren Low-Spec-Gaming Low-Spec-Gaming-Artikel auffrischen! Denkste, viel besser!

TUXEDO Pulse 14 Gen 3 mit kombiniertem AMD Ryzen/Radeon

Kurz vor Beginn der Faschingssaison flatterten die ersten Newsletter in unser virtuelles Postfach. Das Ultraportable TUXEDO Pulse 14 Gen 3 sollte veröffentlicht werden: pünktlich am 11.11.2023 um 11:11 - zum Einführungspreis von €1111. Das Pulse 14 ist ausgestattet mit einem AMD Ryzen-Prozessor und einer integrierten AMD Radeon-Grafikkarte. Das weckte unser Interesse, dieses Gerät einem Test für Linuxspieler zu unterziehen und zu schauen, wie gut sich die integrierte Grafikkarte im Feldversuch machen würde. Angelehnt war das Projekt an den früheren Review des TUXEDO InfinityBook 13v3 von 2018, welches mit einer integrierten Intel UHD-Grafikchip ausgestattet war und sich schon recht ordentlich zum abgespeckten Gaming eignete. Diesen Artikel im Hinterkopf sollte es nun eine Auffrischung des sogenannten "Low-Spec-Gaming"-Reviews geben und zwar mit dem brandneuen TUXEDO Pulse 14 Gen3.

Nach knapp 3 Monaten im Einsatz haben wir das Gefühl inzwischen einen guten Eindruck dem Ultraportable gesammelt haben zu können. Wir haben den Test insgesamt zeitlich ein wenig ausgedehnt, weil wir nicht mit der Leistungsfähigkeit des Chips gerechnet haben. Wollten wir zunächst ein paar einfachere Spiele testen, merkten wir recht schnell: um die Leistungsgrenze des Radeon-Chips auszuloten, müssen wir schon größere Geschütze auffahren.

Vielen Dank an dieser Stelle an TUXEDO Computers, die uns das Pulse 14 für den Langzeittest zur Verfügung gestellt haben.

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Hardware

Das Ultraportable kommt in einem 14 Zoll-Gehäuse daher. Zusammengeklappt kommt dabei eine Höhe von genau 2,0cm zusammen. Auf der Waage ist es mit 1,4kg kein Schwergewicht für die Tasche oder das Halten in der Hand. Hier kommen nun die in diesem Gerät verbauten Hardware-Spezifikationen. Im Hardwarekonfiguration im Tuxedo-Onlineshop können die Festplatten und das Tastaturlayout angepasst werden. Unsere Hardware-Spec entsprechen also dem Standard-Auslieferungszustand:

CPU AMD Ryzen 7 7840HS (Zen4) mit 8 Cores, 16 Threads
RAM 32 GB LPDDR5-6400 als Low Power 4x8GB Dual Channel verlötet
iGPU AMD Radeon 780M (onboard) 12 GPU-Kerne, 2700 MHz
Display 14 Zoll bei nativen 2880x1800 (16:10, 3k) oder 1920x1200 (16:10)

Der TUXEDO ist mit einer 1 TB Samsung 980 NVMe PCIe3-SSD ausgestattet und beherbergt das vorinstallierte TUXEDO OS 2.0 mit KDE. Mit unserer Ausstattung kostet das Notebook bei Tuxedo selbst €1278,00 und kann zum Zeitpunkt dieses Reviews innerhalb von 2 Wochen gefertigt und ausgeliefert werden. Vorausgewählt werden alle Laptops mit dem von Tuxedo hauseigenen TuxedoOS ausgeliefert. Wer möchte, kann aber auch ein Vanilla Ubuntu 22.04 LTS, ein Kubuntu oder ein Ubuntu Budgie in derselben Version wählen. Alle Varianten können von Werk aus mit Festplattenverschlüsselung ausgestattet geliefert werden. Wer später noch umsteigen möchte, kann das über das auf einem USB-Stick mitgelieferte WebFAI selbst nachinstallieren oder selbst einrichten.

Die Personalisierung hört hier aber nicht auf. Sehr sympathisch ist, dass man sein Gerät auch mit einem Tastaturlayout und einem eingelasertem Logo bestellen kann. Mehr dazu gibt es beim Hersteller.

Wir haben für unsere Tests auf das vorinstallierte hauseigene TuxedoOS 2 gesetzt. Dieses ist Ubuntu-basiert, mit einem KDE-Desktop. Gerätespezifische Einstellungen überprüft den Konfigurationsdienst TOMTE, und die Nutzungsprofile können wir bequem mit dem Tuxedo Control Center (TCC) einstellen. Dies alles ist bereits vorinstalliert. Nach dem Aufklappen mussten wir unser Benutzerkonto anlegen und konnten direkt loslegen. Wie bei Tuxedo üblich ist der Rechner ohne zusätzliche unnütze Demo- oder Bloatsoftware vorinstalliert.
Aktuell basiert Tuxedo OS 2.0 auf dem Ubuntu LTS 22.04. Tuxedo OS beinhaltet selbstverständlich die gesamte Ubuntu-Standarddistribution mit einigen Anpassungen. Der Kernel ist deutlich aktueller mit Version 6.5 und bringt natürlich die Notebook-spezifischen Treiber gleich mit. Mehr zum TuxedoOS und den spezifischen Anpassungen erfahrt ihr auf der Tuxedo OS-Webseite. Wie bereits erwähnt kommt TuxedoOS kommt mit einem eigenen Tuxedo-Kernel daher, der die nötigen Anpassungen für die Notebookhardware bereits beinhaltet. Neben TOMTE und dem TCC (Tuxedo Control Center) stellt Tuxedo noch ein paar weitere Repositories zur Seite, aus denen zusätzliche freie und unfreie Software geladen werden kann. Die selbst entwickelten Anpassungen sind alle vollständig auf Github einsehbar.

Seinen Namenszusatz hat das Pulse 14 von seiner Displaygröße. Diese kommt mit überschaubaren und kompakten 14 Zoll auf einem 16:10 LED-Backlight-Display daher. Es wird mit 3K-Auflösung angesteuert, die sich in 2880 mal 1800 Pixeln auflöst. Eine ziemlich große Pixelzahl für ein doch eher kleineres Display. Steam hat da auch so eine Probleme mit trotz Skalierung und geht auf Ameisengröße. An dieser Stelle kamen mir daher schon einige Bedenken, dass sich diese große Pixelmenge schon stärker negativ auf die Performance in Spielen auswirken könnte. Aber dazu später mehr.

Das Ultraportable ist mit einem AMD Ryzen 7 7840HS auf Zen4-Architektur bestückt. Die Multikern-CPU bringt insgesamt 8 Kerne und 16 Threads mit. bei einer Basistaktrate von 3,8 GHz. In Höchstspitzen kann die CPU bis zu 5,1GHz getaktet werden. Weiterhin ist das Notebook mit energiesparsamen Low Power-Speicher ausgestattet. Da dieser aufgrund der Barebone-Bauweise der RAM fest verlätet sein muss, hat sich TUXEDO entschieden auf Nummer sicher zu gehen und zukunftssicher den Speicher auf 32GB LPDDR5-6400 festzulegen. Das dürfte für die allermeisten Arbeitseinsätze und auch fürs Gaming eine ganze Weile ausreichend sein.

Zum Speichern von Daten können zwei (einseitig bestückte) M.2-SSDs eingebaut werden, die mit PCIe 4.0 x4 abgerufen werden können. In unserem Testgerät haben wir eine 1 TB-Festplatte verbaut. An weiterer Peripherie bringt der Laptop noch eine 720p-Webcam im Kopf des Displays mit, hat Bluetooth und WLAN. Ein RJ45-Netzwerkstecker ist nicht mehr dabei, kann aber per zusätzlich bestellbarem USB-Adapter (€19,00) angesteuert werden. An Anschlüssen kommen ein HDMI2, ein USB-A 3.2 und zwei USB-C 3.2 Gen2 auf der linken Seite dazu. Rechts gibt es ein Kensingotn-Schloss, einen microSD-Kartenleser, einen weiteren USB-A 3.2 Gen1-Anschluss und eine Buchse für Kopfhörer und Mikro. Die USB-C-Anschlüsse links werden auch zum Aufladen des Geräts benutzt. Auch können die USB-C-Ports das DisplayPort 1.4a-Protokoll übertragen. Insgesamt lassen sich drei weitere Monitore an das "kleine" Notebook anschließen. Zusammen mit dem eigenen Display hat mal eben 4 Displays. Beeindruckend.

Eine kleinere Besonderheit hat das Display noch, ähnlich wie das TUXEDO Aura 14, kann hier das Display ebenfalls komplett bis auf 90°, also ganz nach unten, umgeklappt werden. Der Kaltstart vom Power-Knopf zur Loginmaske schafft der Rechner innerhalb von 15 Sekunden, das ist schon ziemlich flott.

Der Akku ist mit 60 Wh ausgestattet und wird über den USB-C-Anschluss mit Strom versorgt und aufgeladen. Der 60Wh-Akku wird sich in diesem Test unter realen Gamer-Bedingungen behaupten müssen. Auf viel zu vielen Zugfahrten zu Linux-Events hin wollten wir die Zeit mit einer Gaming-Session verbringen und waren uns über die Akkulaufzeit nicht im Klaren. Das wollen wir nun ändern und haben den Rechner vom Strom abgestöpselt, wodurch sich automatisch das Akku-Profil "TUXEDO Default" aktiviert hat. Die Akku-Anzeige hat uns bei 100% eine Restlaufzeit von ungefähr 2:45h versprochen. Die Bildschirmhelligkeit haben wir bei 100% belassen. Als Testspiel haben wir uns Command & Conquer Remastered ausgesucht und haben genau 3 Partien im Skirmish geschafft. Dabei sind dann genau 76 Minuten vergangen, bis die Akkuanzeige einen Stand von 5% vermeldete. Zu diesem Zeitpunkt wäre der Rechner nach 60 Sekunden automatisch heruntergefahren worden. Die zuvor gemeldeten 2:45h sind also unter Last auf 1:16h zusammengeschrumpft. Nach einer halben Stunde Spielzeit war diese auf 62%, nach einer ganzen Stunde dann runter auf 25%. Nach weiteren zehn Minuten ist der gemeldete Akkustand dann auf 10% heruntergegangen.

Die Zeit den Akku wieder aufzufüllen kommt dann regelmäßig nach dessen Nutzung. Bei einer Restbestandsanzeige von 1% haben wir das Gerät wieder an den Strom angeschlossen. Während der Aufladezeit haben wir das Gerät normal weitergenutzt, bedeutet ein bisschen auf Webseiten herumgesurft, ein paar Videos auf Youtube angeschaut, Chatten usw. Nach einer Viertelstunde war die Bestandsanzeige bereits wieder bei 25%. Nach insgesamt einer Stunde und 20 Minuten haben wir dann wieder 95% erreicht. Ohne Last, also direkt am Strom und ausgeschaltet wird die volle Wiederaufladung nach etwas über einer Stunde möglich sein.

Touchpad reagiert sehr gut, keine versehentlichen Ausrutscher beim Tippen. Tastatur fühlt sich robust an, schreibt sich sehr gut. Das Schreibgefühl ist insgesamt sehr positiv, da die Tasten eine angenehme Größe haben und ein gutes Tippgefühl vermitteln. Die Cursor-Tasten sind leider sehr klein, da vergreife ich mich häufig, bzw. muss die richtige Taste erst suchen. Der Powerknopf rechts oben in der Ecke direkt nehmen der Entfernen-Taste ist etwas trickreich. Hier habe ich schon häufiger auf den Powerknopf gedrückt. Da dieser jedoch erst nach etwas längerem Druck reagiert, fährt man zumindest nicht den Rechner mitten in der Arbeit einfach so herunter. Der Standby durch Zuklappen des Laptops funktioniert einwandfrei, der Rechner kam immer wieder in den normalen Betriebszustand zurück und das sogar ohne WLAN zu verlieren oder sich in Grafikproblemen zu verstricken. Sehr angenehm!

Benchmarks

Soviel nun zum Gerät selbst. Jetzt ist alles eingerichtet, es wird dringend Zeit Steam, Lutris und Mumble draufzuwerfen und das Gerät auf seine Spieletauglichkeit trotz integrierter Grafikkarte zu testen. Wir haben neben zahlreichen Spielen auch zwei Benchmarks durchgeführt. Um einen Vergleich zu haben, setzen wir die Werte mit den Werten unseres letzten Tests gegenüber. Das TUXEDO Polaris 15 Gen 1 und Gen 3 haben jeweils eine AMD-basierte onboard-Karte und eine dedizierte NVIDIA-Grafikkarte. Wie gut sich die onboard-Radeon des TUXEDO Pulse macht, war echt überraschend. Der Geekbench-Benchmark hatte in der Zwischenzeit einen Releasewechsel auf die 6er-Reihe. Der Hersteller weist explizit darauf hin, dass die Werte zwischen den Geekbench-Versionen (hier also 5 und 6) nicht vergleichbar sind. Daher sind alle Geekbench-Benchmarks mit der Version 5 gemacht worden. Der Geekbench 6-Benchmark steht daher für sich alleine.

Geekbench

Der kostenfreie Geekbench-Benchmark hat bei diesem Laptop einen Punktestand von **2565 Punkte im Single Core*** und **12633 im MultiCore*** erreicht. Zum Vergleich: damit erreicht der AMD Ryzen 7 7840HS (Zen4) deutlich mehr Punkte als noch der Tuxedo Polaris 15 Gen3, den wir im Generationswechsel-Artikel im Juni 2022 getestet haben. Die detaillierten Benchmark-Ergebnisse könnt ihr online unter dem Link in der Tabelle einsehen. Damit man die Werte mit dem aktuellen Geekbench 6 vergleichen kann, haben wir den Benchmark mit der aktuellen Version auch ausgeführt, hier erreicht die CPU 2565 Single Core-Punkte und 12633 Multi Core-Punkte. Details gibts online.

Variante CPU Single-Core Multi-Core Geekbench 5-Link
TUXEDO Polaris 15 Gen 3 AMD Ryzen 7 5800H @ 3,2 GHz 1564 9206 Link
TUXEDO Pulse 14 Gen 3 AMD Ryzen 7 7840HS 2005 12040 Link

https://holarse.de/sites/default/files/2024-02-28-1/Geekbench%20Singlecore.png

https://holarse.de/sites/default/files/2024-02-28-1/Geekbench%20Multicore.png

Variante CPU Single-Core Multi-Core Geekbench 6-Link
TUXEDO Pulse 14 Gen 3 AMD Ryzen 7 7840HS 2565 12633 Link
Geekbench Vulkan-Benchmark-Ergebnisse
Variante Grafikkarte Vulkan-Score Geekbench 5-Link
TUXEDO Polaris 15 Gen 1 AMD Radeon RX Vega 7 9953 Link
TUXEDO Polaris 15 Gen 1 NVIDIA GeForce GTX 1650 Ti 37154 Link
TUXEDO Polaris 15 Gen 3 AMD Radeon RX Vega 8 18296 Link
TUXEDO Polaris Gen 3 NVIDIA GeForce RTX 3060 71892 Link
TUXEDO Pulse 14 Gen 3 AMD Radeon 780M (onboard) 12 GPU-Kerne, 2700 MHz 28844 Link

https://holarse.de/sites/default/files/2024-02-28-1/Geekbench%20Vulkan.png

Variante Grafikkarte Vulkan-Score Geekbench 6-Link
TUXEDO Pulse 14 Gen 3 AMD Radeon 780M (onboard) 12 GPU-Kerne, 2700 MHz 40081 Link

Unigine SuperPosition

In diesem Benchmark wird eine Spielsituation simuliert mit einem Raum, Lichtberechnungen, Bewegungen und Physik.

Unigine Superposition Benchmark-Ergebnisse „onboard“
Variante Grafikkarte Score Medium 1080p Score High 1080p Score Extreme 1080p
TUXEDO Polaris 15 Gen 1 AMD Radeon RX Vega 7 1828 n.a. (zu wenig VRAM)
TUXEDO Polaris 15 Gen 3 AMD Radeon RX Vega 8 2472 n.a. 763
TUXEDO Pulse 14 Gen 3 AMD Radeon 780M (onboard) 12 GPU-Kerne, 2700 MHz 5214 3505 1614

https://holarse.de/sites/default/files/2024-02-28-1/Superposition.png

Die onboard-Grafikkarte zeigt hier wie gewaltig sich die integrierten Grafikkarten weiterentwickelt haben und nun eine AMD Radeon RX Vega 8 im Regen stehen lassen.

Spiele-Benchmarks

Bei den Spielen sind die reinen Frameraten natürlich auch relevant, jedoch ist das gesamte Spiel- und das Reaktionsverhalten in die Bewertung eingeflossen. Leider müssen wir hier auch noch auf den Umstand hinweisen, dass zwar vor einigen Jahren viele Hersteller eine native Linux-Version auf den Markt gebracht haben, diese aber nicht weiter gepflegt haben. Während die Windows-Version in vielen Fällen weiterläuft, "rotten" die Linux-Versionen durch Bibliotheksaktualisierungen und Wechsel auf neuere glibc-Versionen oftmals in den nicht nutzbaren Bereich. Dazu sei ebenfalls noch angemerkt, dass einige Spiele immer noch Probleme mit AMD-Treibern unter Linux haben. Während sie auf einem openSUSE mit NVIDIA problemlos laufen, versagten sie ihren Dienst unter Ubuntu/TuxedoOS mit AMD. Zu guter Letzt gibt es noch die distributionsspezifischen Steamtricks, die bedauerlicherweise auch nicht immer aushelfen.

Spiel Kategorie Grafikeinstellungen Performance 1 Performance 2 Anmerkungen
The Universim Godlike, Kommerziell, 3D, native 1920x1200, alles auf Max 35-40 FPS ein paar Grafikfehler im Menü
Transport Fever 2 Logisik-Simulation, Kommerziell, 3D, native 1920x1200, alles auf Max, Vulkan 17-20 FPS Kartengenerierung sehr flott, keinerlei Performanceprobleme
Command and Conquer Remastered RTS, 2D, Proton 2880x1800 60 FPS Ohne Probleme
Beyond All Reason Freeware, native, RTS 2880x1800 Preset "High" Ohne Fullscreen ein paar Ruckler, sonst stabile 45 FPS
7 Days To Die Zombies, 3D, FPS, Kommerziell, native 2880x1800 und 1920x1200 in Ultra, High und Medium 2880x1800 in Ultra mit 15 FPS, High mit 22 FPS, Medium mit 23 FPS 1920x1200: Ultra mit 37 FPS, High mit 43 FPS, Medium mit 49 FPS absolut spielbar
Landwirtschaftssimulator 22 Landwirtschaftssimulator, Proton 2880x1800 auf High 40-45 FPS Problemlos spielbar
Civilization VI Rundenbasierte Strategie, Kommerziell, native 2880x1800 bei Ultra Benchmark Graphics: 25,965 ms (avg) und 36,519ms (99th percentile) AI: Avg Turn Time 13,18
Medieval Dynasty Mittelalter, 3D, Survival, Proton, Kommerziell 2880x1800 Preset "High" 35-37 FPS
Old World Kommerziell, Rundenstrategie, historisch, native Höchste Grafikeinstellungen 20 FPS Völlig flüssiges Spiel
Railway Empire Wirtschaftssimulation, Züge, native 2880x1800 im dem höchsten was das Spiel bietet 35 FPS
Tropico 6 Wirtschaftssimulation, native 2880x1800 auf Ultra 20 FPS läuft problemlos, einmal gab es Grafikfehler im Menü

Anmerkungen

Leider ist die Situation mit AMD unter Linux immer noch nicht zu hundert Prozent zufriedenstellend. Neben dem oben genannten Veralten von Linuxspielen durch die Weiterentwicklung von grundlegenden Bibliotheken, bieten die offenen Treiber manchmal Potential für Probleme. Das zeigt sich hier leider auch wieder. Einige Spiele, die im Cross-Check mit einem NVIDIA-basiertem Gerät geprüft worden sind, laufen dort völlig problemfrei. Im folgenden hatten wir zum einen Grafikfehler in den Menüs aber auch im Spiel selbst. Dieses Problem deutete sich oftmals durch Artefakte an, die auf dem Bildschirm geblieben sind und so Schlieren gezogen haben. Nach einem Moduswechsel (z.B. vom Menü ins Spiel) wurde das manchmal besser, aber auch nicht immer. Diesen Effekt haben wir so zum Beispiel bei The Universim und Civilization VI gesehen. Andere Spiele starteten nicht. Das wiederum kann aber auch an Ubuntu und die Steam-Fassung liegen. So verweigerte Sudden Strike 4 den Start aus Steam heraus. Wurde es aber direkt aus dem Verzeichnis gestartet, so lief es einwandfrei. Shadow of the Tomb Raider bot beim ersten Start ein einwandfreies Erlebnis, sogar der Benchmark beeindruckte auf 2880x1800 auf Ultra mit 16-25 FPS! Die Speicherung des Benchmarks wurde dann jedoch mit einem Software-Freeze quittiert. Danach startete das Spiel trotz Löschen des Konfigurationsverzeichnisses und einer Datei-Validierung nur noch mit Grafikfehlern.

Einige Spiele reißen den KDE-Desktop mit sich, dann wird die gesamte Oberfläche träge und reagiert nicht mehr. Hier hilft oftmals nur noch ein harter Neustart. In den Logs ist dafür allerdings kein spezifisches Problem auffindbar.

Festzuhalten bleibt: Tuxedo liefert im TuxedoOS im Gegensatz zu Ubuntu einen brandaktuellen Kernel mit. Damit können viele Probleme schnell angegangen werden, da die Grafiktreiber ja direkt aus dem Linuxkernel entspringen. Möchte man ein Spiel unterwegs spielen, so sollte man das vorher prüfen. Oder alternativ auf die Proton-Fassung umschwenken, was über Steam ja sehr einfach zu bewerkstelligen ist.

Fazit

Damit haben wir nicht gerechnet. Womit? Mit einer so beeindruckenden Grafikleistung in einem solchen kompakten Laptop-Format - und dazu noch ohne dedizierte Grafikkarte. Was die integrierte CPU/GPU-Kombination hier herausholt hat uns echt vom Hocker gerissen. Im Leistungsvergleich kann sie schon fast mit der dedizierten Gen1-NVIDIA der vorherigen Gaming-Laptop-Reihe Polaris 15 mithalten! Mit der Leistung eröffnet sich ein großes Potential an möglichen Spielen. Wer ein handliches Gerät sucht und ordentlich Ryzen-Power braucht, der ist hier goldrichtig. Die Batterieleistung lässt einen beim Arbeiten den ganzen Tag nicht auf dem Trockenen sitzen. Und für eine Gaming-Session ist für einige Stunden auch genug Saft da. Wer einen arbeitsstarken Laptop mit einem Funken mehr Grafikleistung möchte, ohne sich gleich eine dedizierte Grafikkarte gönnen zu müssen, muss hier einen Blick drauf werfen.

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