Es geht zurück nach Arcadia Bay. Im zweiten Teil Life is Strange: Before The Storm kann man die Ereignisse erleben, deren Konsequenzen man im ersten Teil (Life is Strange) schon zu Gesicht bekommen hat. Mit einem deutlich geringeren Mystery-Anteil und ohne Zeitreisende Max geht es hier mehr um die Geschichte zwischen Rachel und Chloe. So spielt sich Before The Storm auch mehr wie in interaktives Adventure-Movie.
Wir haben von Feral Interactive freundlicherweise eine Kopie zur Verfügung gestellt bekommen, vielen Dank dafür!
War noch im vorherigen Teil die Zeitreise-Funktion rund um Max im Mittelpunkt, so dreht sich Before The Storm vollständig um Chloe Price und ihre Freundin Rachel Amber. Letztere war im ersten Teil unter mysteriösen Umständen verschwunden, hier können wir nun die Geschichte dazu verfolgen. Als Ersatz für Max Spezialfähigkeiten kommen nun mehr inhaltliche Komponenten zum Tragen. Chloe verfügt über eine „Talk Back“-Funktion, die sie in Gesprächen nutzen kann, um den Gegenüber zu überzeugen nach Chloes Nase zu tanzen. Die Gespräche haben viele Optionen, die die Geschichte in unterschiedliche Bahnen lenken lässt, mit dabei sind natürlich auch wieder die markanten Entscheidungspunkte, die auch später im Tagebuch mit anderen Mitspielern vergleichbar und nachlesbar sind. Erläutert werden dem Spieler diese Optionen ohne dass dies besonders gekennzeichnet wird. Besonders amüsant fand ich dabei die Talk-Back-Funktion in einem echten Rollenspiel im Spiel kennenzulernen und im Kampf gegen Durr-Dude gnadenlos zu verlieren ;-)
Die Story reißt wieder mit und die erste Episode ist inhaltlich sehr vielschichtig und endet quasi lichterloh. Die Rätsel sind aufgrund des Genres natürlich sehr sacht und schnell erledigt, fügen sich aber sehr einfühlsam in die Geschichte ein und machen Sinn. Näheres über die Story werden wir hier natürlich nicht verraten, aber sie lohnt sich. Aufgrund des möglichen Realismus der erzählten Geschichte finde ich sie sogar ein wenig besser als die des Vorgängers. Alles in sich sehr stimmig.
Die Grafik läuft auf „hella high“, der höchsten Option und das Spiel sieht grundlegend gut aus. Bei einigen Texturen fragt man sich allerdings ob nicht noch eine Textur mit weniger Auflösung hätte geben können. Schaut in den Screenshots, dann sehr ihr es auch. Trotz der Grafik passt der Stil insgesamt zusammen und diese Momente bleiben doch sehr selten.
Die Musik reißt noch mehr mit und passt unglaublich gut zum Setting. In den Optionen kann man sich auch sein eigenes Mixtape aus den Musikstücken der Band „Daughter“ zusammen stellen.
Entwickelt von Deck Nine und von Square Enix gepublisht, haben Feral Interactive, wie schon beim initialen Titel Life is Strange, die Portierung auf Linux durchgeführt.
Hierbei gibt es nichts auszusetzen, die Portierung läuft einwandfrei auf dem getesteten Kubuntu 18.04 mit NVIDIA 390.77.
Kaufen
Feral Interactive hat die Linux-Version des Spiels zum 13. September 2018 freigegeben. Es kann im Feral-Shop für €24,82 bestellt werden. Bei Steam und im Humble Store ist neben der Deluxe-Edition auch die normale Edition für €16,99 erhältlich.
Offiziell wird Ubuntu 18.04 (64bit) unterstützt. NVIDIA-Treiber müssen mindestens in der Version 396.54 vorliegen und AMD benötigt Mesa 18.1.6. Intel-Grafikkarten werden zum Release-Termin nicht unterstützt.
Genügsame Hardware-Anforderungen
Die CPU wird mit mindestens einem i3-4310T angegeben, empfohlen ist ein Intel i7-4770. Eure Grafikhardware sollte mindestens eine NVIDIA GTX 680 mit 2GB oder eine AMD R9 270 mit 2 GB sein. Empfohlen wird eine NVIDIA GTX 970 mit 4GB oder eine AMD RX 470. Entgegen den vorherigen Portierungen wird dieser Titel nur OpenGL und kein Vulkan unterstützen.
Verkauft wird die Deluxe-Edition (auf Steam auch die normale), die alle drei Episoden und die Bonusepisode "Farewell" beinhaltet.
Fazit
Wer den ersten Teil mochte, wird hier wieder gefundenes Futter finden. Die Story ist super, Umsetzung und Setting passen gut zusammen und die Charaktere sind lebendig und ziehen mit. Die manchmal groben Texturen stören nur selten. Man sollte unbedingt die Deluxe Edition kaufen, von einer einzelnen Episode wird man schnell satt. Die Bonus-Episode und das Klamotten-DLC sind dagegen eher weniger Verkaufsargument.
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