Das Spiel
Football Manager 2014 ist eine Fussball-Manager-Simulation von Sports Interactive, die über Steam erhältlich ist. Das Spiel ist in der Version 2014 das erste Mal auch für Linux erschienen. Aber auch der Vorgänger liess sich problemlos mit Wine spielen.
Schwieriger als die Installation des Spiels, stellt sich dann aber der Erwerb dar. Das Spiel ist nämlich aus Lizenzgründen (danke EA) in Deutschland nicht erhältlich. Die enorme Tiefe der Datenbank macht das Spiel dann auch für den Fussballinteressierten zu einer Perle im Manager-Genre.
Um an das Spiel zu kommen, muss also über einen ausländischen Online-Shop (z.B. Schweiz oder Oesterreich) bestellt werden. Dies ist auch einer der Gründe wieso der Manager hauptsächlich in England grossen Erfolg feiert und im deutschsprachigen Raum eher unbekannt ist. So ist er dann auch nicht in deutscher Sprache erhältlich. Die deutsche Community hat es sich aber als Ziel gesetzt, jedes Jahr eine angepasste Sprachdatei zur Verfügung zu stellen. Und genau dies ist ein riesiges Plus dieser Spielserie. Hinter dem Spiel steht eine riesige Gemeinschaft die Anpassungen und Optimierungen in jedem erdenklichen Bereich vornimmt. Von originalgetreuen Trikots, über die neuesten Transfers, bis hin zu Spielerbilder bis hinunter in die Jugendabteilung ist nahezu alles erhältlich.
Jetzt aber los!
Zu Beginn wählt man sich die Mannschaft aus, die man managen will - oder man startet als arbeitsloser Trainer, der von Zeit zu Zeit Anfragen anderer Clubs bekommt.
Hat man dann seine Mannschaft gewählt, geht es auch schon los. Man stellt sich dem Team vor und äussert seine Ziele für die Saison. Daneben hat man die Möglichkeit mit den einzelnen Spielern zu sprechen was sich auf deren Moral und schlussendlich auf das Verhalten auf dem Feld auswirkt.
Als Manager leitet man das Training, führt Transferverhandlungen, stellt seine Mannschaft auf den nächsten Gegner ein oder verhandelt mit den Clubbossen, damit genügend Geld für den Kauf eines vielversprechenden Jungtalentes aufgeworfen wird.
Gerade hier unterscheidet sich der Football Manager zum Deutschen Pendant von EA Sports. Anders als beim Fussball Manager von EA ist man hier nicht Clubbesitzer, sondern Trainer des Vereins. So sollte man es sich zweimal überlegen, ob man nach einem Streitgespräch mit dem Management sich deswegen negativ in der Presse äussert. Es kann nämlich sein, dass dies überhaupt nicht toleriert wird und man sich danach auf der Strasse wiederfindet.
Jede Woche gehen wir ins Stadion
Den Lohn einer konsequenten und zielgerichteten Vorbereitung darf man dann im 3D-Live-Spiel geniessen. Wobei geniessen das falsche Wort ist. Da sich jede Entscheidung die man als Trainer trifft auch auf dem Spielfeld widerspiegelt, bleibt einem keine ruhige Minute. Wenn sich die Stürmer immer wieder in der Abwehr festbeissen, kann es spielentscheidend sein die Mannschaft anzuweisen über die Flügel zu spielen. Als Trainer spürt man förmlich welchen Einfluss auf die Mannschaft einüben kann – im positiven wie auch im negativen Sinne.
Die Spielzüge werden mit einfachen 3D-Animationen dargestellt, die durch das Raunen oder den Aufschreien von den Stadionbesuchern untermalt werden.
Die Graphik und der Sound sind deshalb auch eher Mittel zum Zweck. Dennoch sieht alles sehr liebevoll gezeichnet und animiert aus. Der Sound beschränkt sich dann auch nur auf das 3D-Spiel. Während des Managerteils wurde bewusst auf Musik oder Soundgeräusche verzichtet. So darf sich jeder die eigene Musik selber zusammenstellen oder dem beruhigenden Rauschen des PC-Lüfters lauschen.
Fazit
Nachdem EA seinen Fussball Manager eingestellt hat, bleibt noch der Football Manager von Sports Interactive. Wer nun aber glaubt, dies sei lediglich ein Lückenbüsser, der hat sich getäuscht. War Football Manager in Sachen Realismus dem EA Pendant immer einen Schritt voraus, so ist nun auch die Aufmachung soweit gereift, dass Einsteiger nicht gleich mit erhobenen Armen davon rennen. Manche mögen vielleicht den fehlenden „privaten Teil“ von EA vermissen, doch kann SI mit seiner Spieltiefe, den Statistiken und der umfangreichen Spielewelt punkten. Die liebevoll zusammengestellten Statistiken sind es dann auch die dem Spiel eine Tiefe verleiht, die man sonst nirgends sieht. Die ganzen Clubs wurden samt Staff und deren kompletten Biographie abgebildet.
Es kommt nie Monotonie auf. Es gibt immer irgend etwas zu optimieren, zu besprechen, Verträge neu zu verhandeln oder unseren Stürmer-Star zurück auf den Boden zu holen. Details wie das Fördern der Jugendmannschaft oder das Scouten und anschliessende Umwerben eines Talentes bringen die nötige Würze mit ins Spiel.
Aber auch wenn das jetzt recht kompliziert klingt, so hat man die Zusammenhänge nach ein paar Spielstunden begriffen und mit etwas Geschick und Glück verhilft man seiner Mannschaft zu Ruhm und Ehre.
Für Anfänger empfiehlt sich übrigens gewisse Bereiche wie z.B. das Training oder das Scouting anderen Mitarbeitern zu überlassen., sodass man sich bei den schier unendlichen Möglichkeiten auf die Hauptthemen konzentrieren kann.
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