Gate 88 ist ein Weltraumshooter der ganz besonderen Art. Zuerst scheint es sich um einen altbekannten Asteroids-Klon zu handeln, aber hat man erstmal das Tutorial durch, ist man eines Besseren belehrt. Bei dem Spiel handelt es sich um eine Art Homeworld in 2D.
Mit seinem Schiff baut man eine Basis, die dann weitere Raumschiffe produzieren kann. Direkt steuern kann man aber nur sein eigenes Schiff, alle anderen Schiffe sind nur indirekt zu steuern.
Alles in allem auf jeden Fall einen Blick wert, zumal das Spiel vor allem auf Online-Multiplayerschlachten ausgelegt ist.
Ablauf
Man beginnt mit einem Basis-Knoten und dem Schiff. Wird das Schiff zerstört, wird man nach 4 Sekunden wieder am Basis-Knoten materialisiert. Wird der Basis-Knoten zerstört, ist das Spiel verloren.
Um das zu verhindern, kann man Geschütztürme verschiedener Arten bauen, allerdings sind die recht träge. Eine effizientere Verteidigung bieten da die passiven Schiffe, die es als Jäger und Bomber gibt.
Optimaler Weise nutzt man diese nicht nur zur Verteidigung der eigenen Basis, sondern auch, um Gegner anzugreifen oder zu vernichten.
Basis-Bau
Die zum Bau benötigten Ressourcen werden vom Basis-Knoten langsam nachgeliefert, der Prozess lässt sich allerdings mit Fabriken beschleunigen.
Die meisten Gebäude brauchen Energie, um zu funktionieren, für eine größere Basis benötigt man also Generatoren. Wenn man dann ausreichend verteidigungsfähig ist, kann man Forschungslabore errichten, um neue Bauoptionen freizuschalten, bestehende Strukturen aufzuwerten, die Schiffe zu verbessern und dem eigenen Schiff neue Fähigkeiten hinzu zu fügen.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Gebäude nicht zu dicht aneinander gebaut werden. Vorallem die Schiffswerften brauchen genügend Platz, damit die Flieger ungehindert ausschwärmen und zum Regenerieren wieder zurückkehren können.
Wird eine Schiffswerft zerstört, so verlieren nach und nach die Flieger an Energie und werden irgendwann zerstört. Wird der Basis-Knoten eines Spielers vernichtet, so verlieren alle seine Gebäude an Energie und werden zerstört. Dies zieht die Schiffe nach sich und man ist besiegt.
Steuerung
Um in diesem Universum überhaupt etwas bewirken zu können, muss man sich natürlich bewegen. Dazu gehe ich im Folgenden von der Standard-Tastenbelegung aus. Diese kann im Menu "Settings"->"Input Settings"->"Keyboard Setup" geändert werden.
Das eigene Schiff steuert man mit einer relativen Steuerung über die Pfeiltasten, über einen Doppeldruck auf Links/Rechts sind geschickte Ausweichmanöver möglich, mit Doppel-Runter und beim zweiten Drücken halten, wird das Schiff gebremst. Mit "d" kann man feuern.
Das Menu erreicht man über "a" und bewegt sich dann durch Gedrückt-Halten der Menu-Taste und drücken der Pfeil-Tasten durch die einzelnen Unterpunkte.
Für verschieden Menus gibt es spezielle Tasten:
- "q" Basis-Gebäude (Generator, Fabrik, Labor, Zeitbombe)
- "e" Geschütztürme
- "z","x","c" Die Fliegergruppen "Rot", "Grün" und "Blau".
Damit auf der deutschen Tastatur das "y" verwendet werden kann, muss ein Trick beachtet werden, siehe weiter unten.
Weiterhin ruft "w" eine Übersichtskarte auf. Richtig Sinn macht diese aber nur mit voll aufgewerteten Scannern.
Um sich im Multiplayer-Modus zu unterhalten, gibt es eine Chat-Möglichkeit: mit "t" kann man eine Nachricht verfassen, "l" ruft das Chat-Log auf. Die Punkte-Übersicht erhält man mit "Tab".
Fazit
Ein schönes Spiel, das süchtig macht. Nachdem das Tutorial durchgespielt ist, kommt man mit dem einfachen Übungsmodus recht gut klar, der schwere ist allerdings deutlich anspruchsvoller. Wenn man auch hier zurechtkommt, ist man ganz gut für Online- oder LAN-Schlachten gewappnet.
Das Spiel befindet sich noch in der Entwicklung, und es ist mit neuen Features und Erweiterungen zu rechnen.
Graphik & Sound
Die Graphik ist nicht besonders überwältigend, aber das zeigt, dass ein Spiel nicht unbedingt eine tolle Grafik haben muss, um gut zu sein und süchtig zu machen. Wer ein Bild aus dem Spiel speichern möchte, kann dies seit der Beta vom 19.11.2004 mit der Taste "F12" tun.
Der Sound ist ein typischer Spielhallensound, der den Arcade-Faktor des Spiels unterstreicht. Die Hintergrundmusik erinnert ebenfalls an die "gute alte Zeit", falls einem das aktuelle Stück nicht gefällt, kann man mit "n" zum Nächsten springen.
Installation
Die Installation gestaltet sich recht einfach: Auf der Homepage [1] finden sich die Downloads für Linux und Windows. Wenn man das Spiel noch nicht installiert hat, braucht man das ganze Archiv (erster Link), ansonsten genügt der Patch (zweiter Link).
Einfach das Archiv in das Zielverzeichnis entpacken:
tar xzf Gate88_.tar.gz
Spielstart mit:
./gate88
Troubleshooting
Folgende Probleme können auftreten:
- ERROR: Could not initialize sdl_mixer
Mit der Option "nosound" starten.
Nachteil: Das Spiel bietet keinen Sound.
- ./gate88: error while loading shared libraries: libstdc++-libc6.2-2.so.3: cannot open shared object file: No such file or directory
libstdc++2.10-glibc2.2 installieren
(dies ist der Name des Debian-Packetes, die Datei "/usr/lib/libstdc++-libc6.2-2.so.3" muss auf dem System sein)
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