Da Glest mit Version 3.2.2 2014 sein finales Release hatte, solltet ihr lieber den Nachfolger Mega Glest installieren.
Geschichte
Schon immer gab es Menschen mit besonderen magischen Fähigkeiten. Zu Beginn der Zivilisation war die Anzahl derer, die mit diesen Fähigkeiten geboren wurden noch gering, doch später wurde durch die Sesshaftigkeit, die bessere Versorgung die Anzahl der Menschen grösser. Seither wurden sie allerdings verfolgt und vernichtet, doch jetzt wehren sie sich. Ein totaler Krieg der Menschen gegen die Magier, dem sich keine Gruppe entziehen kann, entbrennt.
Das Spiel
Glest ist ein 3D-Echtzeitstrategiespiel mit Fantasieanteilen. Im wesentlichen erinnert es ein bisschen an Warcraft III, so gibt es hier auch verschiedene Rohstoffe (Holz, Nahrung, Stein und Gold), die es zu sammeln gilt, um Einheiten und Erweiterungen kaufen und bauen zu können. Die beiden Parteien Menschen und Magier verfügen über sehr ausbalancierte Einheiten.
Ein typisches Spiel beginnt mit dem Aufbau der Basis, dem Sammeln von Rohstoffen und dem Sichern der Basis. Nachdem einige Fusstruppen gebaut worden sind, können die Upgrades in der Schmiede und im Technologiezentrum gegen bare Münze erforscht werden. Ab dann entscheidet nur noch taktisches Geschick.
Auf jeden Fall macht es eine Menge Spass ein richtiges und vollständig spielbares Echtzeitstrategiespiel unter Linux zu spielen. Die Wechsel von Tag- und Nacht können ebenfalls taktisch genutzt werden und wer einen Übergang über einen Fluss kontrolliert, hat definitiv einen taktischen Vorteil.
Anfangs mag das Spiel etwas langsam wirken, aber mit + und - kann man zwischen drei Geschwindigkeitsmodi hin- und herschalten. Was mir persönlich etwas fehlt ist ein Gesundheitsbalken über den Einheiten, er muss ja nicht permanent da sein, aber zumindest, wenn die Einheit markiert ist. Auch etwas umständlich ist die Konfiguration, die nur ein paar Elemente der Konfigurationsdatei enthält und man so in der ini-Datei von Hand den entsprechenden Wert ändern muss. Einen Netzwerkmodus gibt es bislang nicht, also muss man sich auf den mitgelieferten Karten (es gibt Karteneditoren für Windows) gegen maximal drei Gegner der CPU oder CPU (Ultra) erwehren.
Seit Version 3.0 ist auch ein Multiplayermodus implementiert worden, der bis zur aktuellen Version 3.2.1. allerdings noch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, es gibt keine Lobby o.ä. man muss direkt per IP verbinden und es kommt gelegentlich zu abstürzen und desyncs.
Insgesamt ein sehr imposantes Spiel, dass sich auf jeden Fall zu spielen und dessen weitere Entwicklung sich zu verfolgen lohnt.
Grafik und Sound
Glest kommt mit guter 3D-Unterstützung daher, eine Karte mit gutem 3D-Treiber ist also hier Pflicht. Dafür bekommt man aber auch Schatteneffekte, Wechsel von Tag- und Nachtzeiten mit ansteigender und absteigener Helligkeit. Dazu untermalt passende Musik das Spielgeschehen und die Soundeffekte unterstreichen die morgenliche Dämmerung, wenn die Vögel anfangen zu zwitschern. Die Einheiten wirken nicht ins Spielfeld eingesetzt, sondern gliedern sich wunderbar ein. Allerdings haben die Fusstruppen den Moondance-Effekt, der sich aber sicher später noch beheben lassen wird.
Installation
Glest wird seit April 2009 nicht mehr weiterentwickelt. In der Regel empfiehlt es sich auf das weiterentwickelte Mega Glest umzusteigen.
Installation über den Packet-Manager
In neueren Versionen von Debian und Ubuntu ist die letzte offizielle Version von Glest als Packet enthalten. Installierbar z.B. mit apt-get install glest
.
Installation via Installer
LIfLG haben einen Installer gebaut, mit dem ihr einfach und bequem Glest installieren könnt. Die Vorraussetzungen gelten allerdings auch hier, also achtet darauf, dass ihr alle nötigen Pakete (ohne -devel und Jam) installiert habt. Ladet euch den Installer herunter und startet ihn via
chmod +x glest_3.2.1-multilingual_x86.bin ./glest_3.2.1-multilingual_x86.bin
Da Glest mehr oder weniger tot ist, und Mega Glest einen eigenen Linux-Installer anbietet, wurde der Installer im Februar 2011 bei LIFLG entfernt.
Installation aus den Sourcen
Ihr benötigt zunächst erstmal ein paar zusätzliche Pakete und die dazugehörigen Developmentpakete. Installiert also am besten von euerer Distribution OpenAL und OpenAL-devel, Xerces-C und Xerces-C-devel, sowie Ogg/Vorbis und Ogg/Vorbis-devel und Jam (auch genannt Boost-Jam).
Jetzt könnt ihr euch den Glest-Quellcode und die Glest-Data herunterladen. Die vorliegenden Dateien entpackt ihr mit
tar xfvj glest-1.0.10-r5-source.tar.bz2
Wechselt nun in das neuentstandene Verzeichnis und startet die Konfiguration der Installation mit configure. Ihr solltet Glest in ein bestimmtes Verzeichnis installieren, wir wählen hier als Beispiel mal /opt/spiele/glest.
./configure --prefix=/opt/spiele/glest
Das Konfigurationstool prüft nun, ob ihr alle Vorraussetzungen für die Kompilierung erfüllt. Falls einige Pakete nicht gefunden werden, überprüft, ob ihr auch wirklich alle Softwarevorraussetzungen erfüllt habt. Gegebenenfalls fehlt z.B. ein -devel-Paket, installiert dieses dann nach und führt ./configure erneut aus.
Sobald die Konfiguration abgeschlossen ist, könnt ihr die Kompilierung mit
jam
starten. Danach installiert ihr die Binaries mit
jam install
Jetzt müsst ihr noch folgende Dateien/Verzeichnisse in das neuentstandene Glest-Verzeichnis kopieren:
cp glest.ini /opt/spiele/glest cp -r Tech /opt/spiele/glest cp -r data /opt/spiele/glest cp -r map /opt/spiele/glest cp -r screens /opt/spiele/glest cp -r tileset /opt/spiele/glest
Fertig ist die Installation! Wechselt nun in das Glest-Verzeichnis und startet Glest:
cd /opt/spiele/glest bin/glest
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