VDrift ist ein Autorennspiel mit dem Fokus auf Drifteinlagen.
Das Spiel
VDrift ist eines der wenigen Rennspiele unter Linux, welches Möchtegern-Schumis berechtigte Hoffnung auf Besserung macht. Denn dieser noch in der Entwicklung befindliche Open-Source-Titel macht vieles richtig und bereitet schon jetzt viel Freude. Auch wenn, wie der Titel schon vermuten lässt, das gekonnte Driften um die Kurven der jeweiligen Rennstrecke im Vordergrund steht, kommt auch die Zeitenjagd nicht zu kurz. Und im Modus 'Single Race' zählt am Ende ohnehin nur die Position.
Aber von Anfang an: Das Spiel bietet zwei Modi. Da wäre zunächst der Trainingsmodus, bei welchem man sich alleine auf der Strecke austoben kann und versuchen muss, seine eigene Bestzeit zu schlagen. Gleichzeitig erhält man Punkte für erfolgreich ausgeführte Drifts. Man hat also die Möglichkeit, auf Punktejagd zu gehen, schnelle Zeiten hinzulegen oder im besten Fall sogar beides zu kombinieren. Der zweite Modus ist das Einzelrennen. Hierbei lässt sich die Anzahl und das Können der Gegner wählen und man muss versuchen, diese möglichst unfair von der Strecke zu rammen. Nun ja, zumindest ist das eine Möglichkeit, aber im Endeffekt geht es natürlich darum das Rennen zu gewinnen.
Weiterhin kann man sich Wiederholungen aufgenommener Fahrten ansehen.
Wer VDrift mag, könnte auch an StuntRally interessiert sein, das VDrift um eine derzeit einiges bessere Graphik erweitert.
Installation
Für Ubuntu und seine Ableger bietet PlayDeb.net vorgefertigte .deb-Pakete an.
Für openSUSE findet man unter https://software.opensuse.org/package/vdrift fertige Pakete.
Ansonsten gibt es die Möglichkeit, sich den Source Code von der Homepage zu laden und zu kompilieren.
Dafür benötigt man
- g++ und scons
sowie folgende Bibliotheken:
- libsdl
- libglew
- sdl-gfx
- sdl-image
- vorbisfile
- libvorbis
- Boost C++ Libraries (header-file-only)
- ASIO C++ Libraries (header-file-only)
Hat man die Abhängigkeiten installiert, lädt man sich das aktuelle VDrift-Paket herunter und entpackt dieses. Danach wechselt man in das entpackte Verzeichnis (z. B. mit cd vdrift-2009-06-15) und gibt scons in das Terminal ein. War das Kompilieren erfolgreich, kann das Spiel mit Superuser-Rechten durch Eingabe von scons install installiert werden. Alternativ kann auch mit scons install prefix=/usr/local das gewünschte Installationsverzeichnis angegeben werden.
Danach kann das Spiel mit vdrift gestartet werden.
Steuerung
Die Steuerung erfolgt mit Tastatur oder Joypad, wobei eine analoge Steuerung durchaus von Vorteil ist. Die Steuerung lässt sich frei anpassen.
Insgesamt muss man aber sagen, dass die Steuerung leicht behäbig wirkt und kontrollierte Drifts zumindest anfangs relativ schwer sind. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase stellt sich dann aber doch Erfolg ein und man manövriert das Auto halbwegs zielsicher um den Kurs.
Graphik
Die Grafik ist sehr gut an die Leistung des Systems anpassbar. Effekte wie Bloom oder Shader lassen sich einfach an- oder abschalten. Stellt man die Effekte und Filter auf die höchste Stufe, erfreut einen das Spiel mit einer wirklich guten Optik. Die Strecken sind hübsch gestaltet und auch die Autos sind mehr als ansehnlich.
Sound
Die Soundeffekte können sich hören lassen. Motorensound, das Quietschen der Reifen und auch die Effekte beim Verlassen der Strecke sind durchaus realistisch. Natürlich gibt es hier und da noch Mängel, aber diese fallen nicht allzu negativ auf.
Kritik
Da das Spiel noch in der Entwicklung ist, sollte man nicht zu hart ins Gericht gehen. Wobei dies bei VDrift auch nicht allzu schwer fällt. Das Spiel hat durchaus potential und macht Spaß. Leichte Fehler hier und da muss man aber dennoch hinnehmen. Manchmal landet das Auto ohne wirklichen Grund auf dem Dach, die Gegner verhalten sich leicht merkwürdig und auch die Steuerung lässt einen ab und an verzweifeln. Das kann man aber verschmerzen und so bleibt ein guter Gesamteindruck eines hervorragenden Open-Source-Projektes.
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