Warhammer 40000: Dawn of War II

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Warhammer 40k: Dawn Of War II ist ein Echtzeitstrategiespiel im Warhammer 40k-Universum mit einer Mischung aus Echtzeitstrategie und Rollenspielelementen. Es wurde von Feral Interactive am 29. September 2016 für Linux veröffentlicht. Wir haben eine Kopie zum Testen und Ausprobieren der Linux-Version erhalten. Vielen Dank dafür.

Dawn Of War II ist als Hauptspiel eigenständig spielbar. Dazu gibt es noch die beiden oben genannten Erweiterungen Chaos Rising und Retribution. Diese sind eigenständig spielbar und unabhängig vom Hauptspiel spielbar. Chaos Rising spielt ein Jahr nach dem Hauptspiel und bringt neue Einheiten und die Chaos Space Marines mit. Retribution spielt nochmal zehn Jahre nach Chaos Rising und behandelt eine neue Gefahr für die Menschen. Zudem ist eine neue Einzelspielerkampagne verfügbar bei der sechs verschiedene Rassen gespielt werden können.

Engine und Hardware

Wer das Spiel schon einmal gesehen hat, dem wird die Ähnlichkeit zu Company Of Heroes 2 auffallen. Dawn Of War II basiert auf der Essence 2.0-Engine, Company Of Heroes 2 verwendet die dritte Version der Essence-Engine. Hier haben sich die Entwickler auf eine Engine verlassen, die bereits im Echtzeitstrategiebereich ihre Stärken gezeigt hat.

Benötigt wird mindestens Ubuntu 14.04. Getestet wurde auf Ubuntu 16.04 LTS und einem OpenSUSE Leap 42.1 ohne Probleme. Empfohlen wird ein Intel i7 mit mindestens 3 GHz und mindestens 4, besser 8 GB RAM. Grafisch wird NVIDIA, AMD und Intel unterstützt, hier sollte es mindestens eine NVIDIA GTX aus der 600er-Reihe sein. Für AMD wird eine Karte aus der 6000er-Reihe empfohlen und für Intel empfiehlt Feral Interactive den Iris-Chipsatz. Das Spiel ist ausschliesslich in der 64bit-Fassung verfügbar.

 

Auf unserem Tuxedo-Testgerät (Tuxedo Book XC1507v2) konnten wir mit den maximalen Details eine durchschnittliche Framerate von 64 FPS erreichen. Das Spiel bietet in den Grafikoptionen die Möglichkeit einen Benchmark durchführen zu lassen, um die Einstellungen zu testen.

Über das Spiel

Warhammer 40k: Dawn Of War II spielt wie der Name schon sagt in dem bekannten Warhammer 40k-Universum, in der Zukunftsversion der Warhammer-Welt, in dem sich die Menschen durch den Einsatz ihrer Space Marines mit den Orks und den anderen Rassen um die Vorherrschaft in der Galaxis streiten. Neben diesen beiden Fraktionen sind noch die Eldar (die Sternenelfen), die Tyranids (Insektenrasse) und die Chaos Space Marines spielbar.

Von jeder spielbaren Rasse können nochmals die "offizielen" Untergruppierungen ausgewählt werden. Das hat jedoch bis auf das farbliche Aussehen (siehe Army Painter) keine weiteren Auswirkungen. Zu jeder Rasse wählt man sich einen von drei Helden aus, die für einen offensiven, defensiven und einen unterstütztenden Bereich stehen. In den anderen Rassen sind die Bezeichnungen oftmals etwas anders, man kann sie dennoch vergleichbar so einordnen. Mit dem gewählten Helden legt man die Start-Fähigkeiten fest auf denen man während des Spiels aufbauen kann.

Das Spiel bietet eine interessante abwechslungsreiche und gut erzählte Einzelspielerkampagne. Daneben ist noch ein umfangreicher Multiplayer-Modus verfügbar, auf den wir weiter unten detaillierter eingehen werden. Die Kampagne kann alleine aber auch im Coop mit einem Freund über Steam gespielt werden. In der Kampagne rückt auch der Rollenspielaspekt weiter in den Vordergrund. Denn beim Absolvieren der Missionen erhalten die Helden mit denen wir spielen Erfahrungspunkte, die wir auf unterschiedliche Aspekte des Helden verteilen können.

Die Kampagne erzählt, je nach verwendeten Spiel (Hauptspiel oder Erweiterung), eine fortlaufende Geschichte, die gespickt mit Entscheidungsmöglichkeiten nicht komplett linear verläuft. Dem Spieler steht vor Auswahl einer Mission die Möglichkeit abzuwägen welche Mission zuerst durchgeführt werden soll. Die gewählte Mission vereinfacht dann spätere Missionen, weil man in dieser zum Beispiel den Nachschub des Gegners unterbrochen hat. Das erhöht den Spielspaß bei der Durchführung der Kampagnenmissionen, da man neben den normalen Missionszielen nun auch das größere Bild im Kopf hat und weiß warum man diese Mission bestehen muss.

In den Kampagnenmissionen, aber noch viel mehr im Skirmish gegen den Computer, und erst Recht gegen menschliche Gegner liegt der Fokus des Spiels auf den gezielten Taktiken und den Einheiten-Upgrades als auf Massenschlachten. Diese sind durch die verwendeten Ressourcen eh schon begrenzt und teuer. Und sie helfen tatsächlich nicht. Die Abstimmung der einzelnen Einheitenarten ist fein justiert. Ein Angriff von einfachen Soldaten auf einen Kampfpanzer ist ein sinnloses Unterfangen und genauso spiegelt das Spiel diesen Aspekt wieder. Man muss sich überlegen, wie man den gepanzerten Gegner eliminieren kann.

Jede Einheit kann Upgrades erhalten, diese kauft man mit den verfügbaren Ressourcen im Spiel ein. Dabei wird dann, ähnlich wie in Company Of Heroes 2 nur die ausgewählte Einheit verbessert. Neue Einheiten müssen dieses Upgrade ebenfalls für sich kaufen. Einheiten sinnlos in den Tod zu schicken, ist dadurch ein sehr schlechtes Vorgehen und wird sicher bald mit der Niederlage bestraft. Die Verbesserungen können also ausschliesslich bei jeder Einheit einzeln vergeben werden. Stirbt diese Einheit, sind die teuer erkauften Verbesserungen weg. Ausnahme bildet der Held, wenn dieser wiederbelebt wird, dann behält er seine Boni.

Einige der Verbesserungen führen zu neuen Grafikeffekten. Der Stoßangriff schleudert die Gegner weg und der Angriff mit dem Hammer lässt die gegnerischen Truppen nur so durch die Luft wirbeln. Um die Fähigkeiten nutzen zu können, muss diese jeweils aktiviert werden. Hier sollte man sich die jeweiligen Hotkeys merken. Ohne die erworbenen Fähigkeiten kommt man nicht weit.

Im Spiel selbst findet kein Basisbau statt. Man startet mit seiner Basis und levelt diese auf drei Stufen auf, um weitere Fahrzeuge und Einheiten freizuschalten. Durch die Eroberung von Requisition-Points erhält man Resourcen, die man in den Einheitenbau stecken kann. Mit der Eroberung von Victory Points erhält man notwendige Punkte für den Sieg (abhängig von der Siegesbedingung in Multiplayerspielen). Wichtig ist auch das Nutzen von Gebäuden und Deckungen im Spiel. Die Umgebung ist zum Teil zerstörbar, was sich für das Zerstören von gegnerischen Deckungen nutzen lässt.

Durch die individuellen Upgrades muss man sehr darauf achten, was man wann und wo aktivieren kann und sollte. Bei größeren Schlachten wird es dadurch recht schnell wuselig. Zusammen mit dem nötigen Micromanagement ist viel Konzentration beim Spiel gefragt, um siegreich zu sein.

Multiplayer

Der Multiplayer, insbesondere für Echtzeitstrategiespiele ein unbedingtes Muss, ist neben ranked-Spielen auch in ungebunderen Spielvariationen verfügbar. Leider ist der Multiplayer ausschliesslich auf Linux und Linux sowie Linux und Mac beschränkt. Einladungen von und zu Windows-Spielern werden mit wenig aussagekräftige Fehlermeldungen quittiert. Insofern ist der "ranked"-Modus hier auf die beiden besagten Plattformen beschränkt. Feral Interactive bietet eine Steam-Gruppe zum Finden von Mitspielern an.

Wie ebens erwähnt gibt es neben dem ranked-Multiplayer-Modus auch den "custom"-Modus. Dort kann man private und öffentliche Multiplayerspiele erstellen und die offenen Plätze mit wahlweise Computer-Spielern oder mit menschlichen Mitspielern füllen. Offen bleiben immer zwei Plätze für Beobachter des Spiels. Maximal können sich insgesamt sechs Spieler in einem Spiel zusammenfinden. Je nach Spielmodus werden unterschiedliche Karten angeboten. Um die Auswahl einfacher zu gestalten, kann man direkt "Head To Head" für 1vs1 oder auch "Two On Two" wählen. Weiter geht es mit "Team Battle" und "Team Free For All". In der Voreinstellung spielen die Spieler um Siegpunkte, die durch das Erobern von Victory Points gesammelt werden. Hier kann man im Multiplayer-Match andere Siegesarten einstellen.

Die KI kann verschiedene Schwierigkeitsgrade annehmen. Von "Leicht" über "Normal" mit "Hart" zu "Expert" ist die Gegnerstärke einstellbar.

Die Kampagne kann im Coop-Modus übrigens auch zu zweit gespielt werden. Eine nette Sache, so kann man die interessante Story nochmal zusammen mit einem Freund durchspielen.

Mit "Last Stand" steht zudem neben der Kampagne eine weitere actionbasierte Online Coop-Kampagne zur Verfügung.

Dawn Of War II ist in unterschiedlichen Editionen verfügbar. Das Hauptspiel und die Erweiterungen können einzeln gekauft werden. Es wird zusätzlich in einer Master-Edition angeboten, die das Hauptspiel und die beiden Erweiterungen enthält. Die Grand-Master-Edition enthält zusätzlich noch eine Vielzahl von DLCs für die Retribution-Erweiterung.

Ihr erhaltet es im Feral-eigenen Shop. Dort bekommt ihr einen Steam-Key. Auf Steam selbst ist es natürlich ebenfalls für Linux zu haben, sowie im Humble Store.

Fazit

Warhammer 40k: Dawn Of War II ist ein volles Paket. Die Individualisierungen sind interessant. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass diese für einen Warhammer 40k-Fan viel zu oberflächlich sind. Dagegen wirkt die Möglichkeit seine Helden nach Rollenspielmanier zu leveln und mit auswählbaren Fähigkeiten zu erweitern recht interessant. Die Optionen sind hier umfangreicher als zum Beispiel bei XCOM 2, dass ein ähnliches Feature bietet seine "Helden" mit Fähgikeiten zu individualisieren.

Die Echtzeitstrategie in Dawn Of War II setzt stark auf die Upgrades der einzelnen Einheiten. Hier ist viel Micro-Management gefragt. Wer das mag wird hier sein Zuhause finden. Die Portierung ist einwandfrei und die Performance ist völlig ausreichend. Fans des Warhammer 40k-Universums, auch wenn man nicht unbedingt Fan des Echtzeitstrategie-Genres ist, sollten sich wegen der Einzelspieler-Kampagne, diesen Titel durchaus ansehen.

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