Heute teste ich für euch Middle-earth: Shadow Of Mordor, den neusten Linux-Port von Feral Interactive. Das Spiel hat seine Handlung im "Herr der Ringe"-Universum und spielt zeitlich zwischen den "Der Hobbit"- und "Der Herr der Ringe"-Geschichten. Als großer "Herr der Ringe"-Fan ist dieses Spiel natürlich ein Muss!
Feral Interactive zeigen sich auch für die Portierungen von XCOM Enemy Unknown und Empire Total War verantwortlich und haben uns freundlicherweise eine Kopie von Shadow Of Mordor zukommen lassen.
Handlung
Man spielt Talion, einen Waldläufer Gondors. Dieser muss mit ansehen wie seine Familie bei einem Angriff von Orks getötet wird, bevor auch er den Tod durch die Hand des Ork-Anführers - Die schwarze Hand Saurons - findet. Doch ist er nicht wirklich tot. Durch einen Fluch gebunden an den Geist eines elbischen Fürsten befindet er sich in einem außergewöhnlichen Zustand - halb tot, halb lebendig.
Gemeinsam begibt man sich auf den Weg, um Rache am obersten Anführer des Ork-Heeres zu nehmen. Dazu muss man zuerst dessen Generäle besiegen.
Gameplay
Shadow Of Mordor ist ein 3rd-Person-Action-RPG in einer offenen Welt, die sich im Verlauf des Spieles immer weiter vergrößert. Die Steuerung erinnert stark an die Batman-Spiele und ist somit sehr leichtgängig. Sie sorgt in furiosen Kämpfen für eine Menge Spaß durch immer höhere Kombos und Spezialangriffe.
Um in der Hauptmission weiterzukommen, muss man sich einen Ork-General nach dem anderen vorknöpfen. Da hilft es, dass man Ork-Lakaien verhören kann, die einem mit Informationen und Hinweise auf Schwachpunkte der einzelnen Generäle dienlich sind.
Die Hauptmission wird durch unzählige Nebenmissionen erweitert.
Testsystem
- OS: Linux Mint 17.2 x64
- CPU: AMD FX-8350
- GPU: Nvidia GTX 660 (Prop. Nvidia-Treiber 352.30)
- RAM: 16 GB
Benchmark
Es wird der spielinterne Benchmark benutzt. Nach jeder Änderung der Grafikeinstellungen wurde das Spiel neu gestartet. Das Spiel läuft in einer Auflösung von 1920x1080.
fps | Sehr Niedrig | Niedrig | Mittel | Hoch | Sehr Hoch* | Ultra* |
---|---|---|---|---|---|---|
AVG | 55.62 | 59.14 | 43.24 | 38.98 | 36.88 | 32.01 |
MAX | 98.29 | 93.35 | 66.29 | 68.86 | 57.02 | 57.53 |
MIN | 29.24 | 29.47 | 23.32 | 20.28 | 19.28 | 16.18 |
* Sehr Hoch und Ultra wurden mit Texturqualität Mittel ausgeführt, da meine GTX 660 nur über 2 GB RAM verfügt.
Benchmarks sind natürlich immer nur die halbe Wahrheit. Im eigentlichen Spiel habe ich auf der Einstellung Hoch stets über 30 fps, meist um die 40 fps. Um leidige "Ruckler" zu vermeiden, wenn die Bildrate mal unter 40 fps fällt, habe ich sie kurzerhand auf 30 fps limitiert. So läuft das Spiel bei mir flüssig und sieht sehr gut aus.
Grafik
Die Grafik des Spiels ist wunderschön, selbst auf Sehr Niedrig sieht das Spiel immer noch gut aus. Mit jeder Erhöhung der Grafikeinstellungen werden mehr Effekte dazugeschaltet, die das Spiel deutlich realistischer gestalten. Bei Hoch bekommt man dann auch schöne Schatten zu sehen, die das ganze Spiel deutlich lebendiger werden lassen.
Wer eine Grafikkarte mit 3 oder gar 6 GB RAM zur Verfügung hat, kann die Texturqualität auf Hoch, respektive Ultra stellen und profitiert so von unfassbar hochauflösenden Texturen.
Steuerung
Gespielt wird Shadow of Mordor entweder mit Tastatur und Maus oder mit einem Gamepad. Ich benutze das XBOX 360 Gamepad und dieses wurde problemlos erkannt, das sogar als ich es während des laufenden Spiels eingesteckt habe.
Die Gamepadsteuerung geht recht einfach von der Hand. Auf das Rumble des Controllers muss leider verzichtet werden. Aufgrund eines Bugs im xpad-Kernel-Modul, der den Kernel zum Abstürzen bringen kann, entschied sich Feral dazu, dies unter Linux zu deaktivieren.
Audio
Die Audioqualität ist gut, aber leider nur in Stereo, trotz der Einstellung auf Heimkino.
Achtung AMD und Intel
Die Linux-Version wird vorerst nur (!) auf NVIDIA-Grafikkarten laufen, AMD- oder Intel-basierte Karten werden nicht unterstützt. (siehe hier).
Fazit
Die Portierung ist Feral Interactive auch dieses mal gut gelungen. Abstürze habe ich keine zu vermelden und auch Grafikfehler sind mir nicht untergekommen. Die Performance könnte zwar gerne etwas besser sein, aber das ist aufgrund der Grafikpracht durchaus zu verschmerzen.
Installation
Middle-earth: Shadow Of Mordor benötigt zwingend einen Steam Account. Dies macht die Installation kinderleicht. Wer nur über eine langsame Internetverbindung verfügt, sollte eine längere Downloadzeit mit einberechnen. Die Downloadgröße beträgt rund 42 GB (inklusive aller DLCs).
Das Spiel kann entweder bei Steam oder im Feral Shop erworben werden.
Vulkan
Seit Mitte Oktober 2019 gibt es eine öffentliche Vulkan Beta. Um diese zu aktivieren, wählt in den Steam Eigenschaften zu Shadow of Mordor im Reiter Beta die Beta linux_vulkan_beta aus.
Eingestellt
Zum Januar 2021 ist der Lizenzvertrag zwischen Warner Bros. und Feral Interactive ausgelaufen und daher wurde die Linux-Version aus dem Steam-Shop und von der Feral Interactive-Webseite entfernt. Besitzer des Spiels können allerdings weiterhin die Linux-Version installieren.
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