Ein komplett überarbeitete Standalone Mod der Spiele aus der STALKER-Reihe mit unheimlichem Tiefgang, Mikromanagement und Crafting-System.
Spiel
In Version 1.5.0 des Spiels gibt es die Möglichkeit im Story-Modus oder im Faction-War-Modus zu spielen. Die beiden Spielmodi schließen sich gegenseitig aus, man sollte also von Beginn an wissen was man möchte. Selbst auf einfachem Schwierigkeitsgrad neigt der Titel dazu den sonst so verwöhnten Spieler mit der Liebe für das Detail zu überfordern. Als Beispiel sei genannt, dass man defektes Equipment zwar weiterhin bei fachkundigen Personen reparieren lassen kann, jedoch wird zu diesem Zweck nicht nur Geld sondern auch die entsprechenden Ersatzteile benötigt. Dieser Hang zu den Einzelheiten zieht sich durch das gesamte Spiel was in gleicher Weise faszinierend und schon, auf der anderen Seite aber auch furchtbar nervig sein kann.
Installation
Download
Das Spiel kann in einzelnen Paketen unterteilt von MOD-DB heruntergeladen werden. Link.
Die Downloadgröße geht, mir allen Updates und Hotfix, gegen 10GB.
Bereitstellung
Die verschiedenen Pakete müssen nach dem Download in der korrekten Reihenfolge, orientiert euch an den Zahlen der Hauptpakete, dann die Patches, dann die Hotfixe, nacheinander in das gleiche Verzeichnis entpackt werden. Eine "Installation" wie man sie kennen mag existiert darüber hinausgehend nicht.
Möglichkeit 1) PlayOnLinux
Öffnet das hoffentlich auf eurem System befindliche PlayOnLinux und klickt in der Anwendung auf den Menüpunkt "Werkzeuge" und in dem sich öffnenden Rolldown-Menü wählt ihr "Wine-Versionen verwalten".
Wechselt nun auf den Tab "Wine-Versionen (amd64)", klickt auf die neuste verfügbare Wine-Version auf der linken Seite (bei mir funktionierte Version 3.20) und installiert diese mit einem Klick auf den Pfeil nach rechts. Durchlauft kurz den sich öffnenden, selbsterklärenden Assistenten. Ist die von euch gewählte Wine-Version auf der rechten Seite aufgeführt, schließt das Fenster.
Zurück im Hauptfenster von PlayOnLinux wählt dort nun den Punkt "Konfigurieren".
Es öffnet sich ein neues Fenster. Hier wählt unten links den Punkt "Neu" und erstellt euch eine neue 64-bit Wine-Umgebung über den "Virtual Drive Creator". Spielt auch diesen Assistenten durch. Erstellt unbedingt eine "64 bits windows installation" wenn ihr danach gefragt werdet. Wählt die zuvor installierte Wine-Version aus und klickt auch hier auf "Weiter". Gebt nun noch einen treffenden Namen wie "STALKER Anomaly" ein und fahrt mit "Weiter" fort. Folgt nun noch den Installationsaufforderungen auf dem Bildschirm für euren neuen Wine-Drive und wartet bis zum Abschluss.
Weiterhin im "PlayOnLinux Konfiguration"-Fenster seht ihr nun euren neuen "Drive" mit dem Namen den ihr gewählt habt, also "STALKER Anomaly". Klickt darauf und wählt "Einen neuen Starter für dieses virtuelle Laufwerk erstellen". Da STALKER Anomaly keine Installationsroutine mitbringt sondern lediglich entpackt werden muss, ist dieser Weg korrekt.
Es öffnet sich ein weiterer Assistent. Klickt im entsprechenden Fenster auf den Punkt "Durchsuchen", wählt weiter und klickt erneut auf "Durchsuchen". Im nächsten neuen Fenster navigiert ihr nun zu euren zuvor entpackten Spieldateien des Spiels.
Spart euch die Zeit und erstellt keinen Starter für die Datei "AnomalyLauncher.exe". In einer Testsituation konnte diese die eben genannten DirectX-exe nicht korrekt aufrufen weshalb wir das eben selbst übernehmen werden.
Im Ordner "bin" befinden sich allerlei .exe-Dateien die die jeweiligen grafischen Fähigkeiten des Spiels repräsentieren. Je höher die dort angegebene DirectX-Version, desto detailierter und schöner die Darstellung aber auch die Ansprüche an eure Hardware.
Legt einfach für jede Version dort einen Starter an und testet anschließend welche gut funktionieren und welche nicht. Spielt auch diesen Assistenten durch. Wenn ihr fertig seid, wählt "ich möchte keinen anderen Starter erzeugen" und klickt auf Weiter.
Nun müssen noch einige Komponenten für unseren Wine-Drive installiert werden. Noch immer im Fenster "PlayOnLinux Konfiguration" wechselt zu dem Reiter "Installierte Komponenten", sucht die Pakete
- vcrun2008
- d3d compiler
- d3dx9
- d3dx10
- d3dx11
und installiert diese nacheinander über den genau so benannten Button unten rechts.
Habt ihr diese Arbeit abgeschlossen, klickt auf den kleinen Pfeil oben rechts bis ihr den Reiter "Diverses" seht.
Markiert nun links unter eurem Wine-Drive "STALKER Anomaly" den von euch eben angelegten Starter ("AnomalyDX8,9,10,11" wenn ihr ihn nicht umbenannt habt).
In dem Freitextfeld unter dem Satz "Exec Befehl, der vor dem Ausführen des Programms, ausgeführt wird" tragt ihr das nachfolgende ein:
export __GL_THREADED_OPTIMIZATIONS=1 export WINEESYNC=1 export DXVK_HUD=version,devinfo,fps export DXVK_DEBUG_LAYERS=0 export VK_ICD_FILENAMES=/usr/share/vulkan/icd.d/nvidia_icd.json
Das wars. Schließt das Fenster "PlayOnLinux Konfiguration" und testet euren neu angelegten Starter für STALKER Anomaly.
An diesen Artikel ist ein Bild mit den "PlayOnLinux Konfiguration"en. Prüft damit, ob ihr eure Einstellungen an richtiger Stelle vorgenommen habt.
Möglichkeit 2) systemweite WINE-Installation
Wer PlayOnLinux nicht nutzen möchte kann wie nachfolgend beschrieben vorgehen:
Euer System benötigt, Stand Dezember 2020, wine um den Titel spielen zu können. Installiert dieses über euren Paketmanager oder einen anderen präferierten Weg. Die Versionsnummer sollte recht aktuell sein, mindestens aber 1.7. Zusätzlich benötigt man winetricks, installiert dieses also ebenfalls. Terminalbefehl unter Ubuntu-artigen Systemen:
sudo apt-get install wine winetricks
Der Titel baut auf Microsoft DirectX 8 auf und benötigt mindestens diese Version. Öffnet ein Terminal und gebt dort
winetricks d3dx9
ein. Herzlichen Glückwunsch, grundlegend wäre der Titel jetzt bereits spielbar. Ein kurzer Test an dieser Stelle ist angebracht. Navigiert auf dem Terminal in das Verzeichnis in das ihr das Spiel entpackt habt und dort in den Ordner "bin". Führt dort die Datei
wine AnomalyDX9.exe
aus. Startet das Spiel und ihr gelangt ins Hauptmenü hat alles funktioniert.
Wer die grafischen Möglichkeiten des Spiels ausreizen und darüber hinaus mehr FPS erhalten möchte, sollte nach dem kurzen Test zusätzlich noch die nachfolgenden Schritte ausführen. Spätestens jetzt ist für Nvidia-Grafikkarte der proprietäre Treiber notwendig. AMD funktioniert bestens mit den offenen Treibern.
Um eine bessere Übersetzung von DirectX10 und DirectX11 Befehlen zu erhalten sollte DXVK geladen und installiert werden. Ladet euch das Paket von der Github-Seite herunter , entpackt das Paket und führt das darin enthaltene Skript "setup_dxvk.sh" wie folgt im Terminal aus:
./setup_dxvk.sh install
Dies ergänzt eure Wineinstallation durch die DXVK-Komponenten. Ferner ist es notwendig erneut mit Winetricks Wine einige native DirectX-Dateien zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht via:
winetricks d3dx10_43 d3dx11_43 d3dcompiler_43
Wenn ihr das Spiel nun erneut via
wine AnomalyDX11AVX.exe
startet, sollte es ohne Probleme möglich sein den zugehörigen höherwertigen Grafikmodus zu genießen.
Die Steuerung
Typisch WSAD-Shooter-mäßig. Details gibt es im Spiel via Hauptmenü -> Options -> Controls. Bei aktiviertem Numblock kommt es vor, dass jeder Tastendruck innerhalb des Konfigurationsmenüs als "NUM" quittiert wird. Deaktiviert für die Zeit der Neubelegung der Tasten kurz den Numblock über die NUM-Taste und dieses Verhalten tritt nicht mehr auf.
Graphik & Sound
Die HUD hat gegenüber des Originalspiels viel an Detail verloren. Wer nicht darauf verzichten möchte, der kann Komfortfunktionen wie Mini-Map oder ein anderes Fadenkreuz in den Spieloptionen wieder aktivieren.
Die grafische Vielfalt, vor allem im DirectX11-Modus, hat enorm zugelegt.
Die angepasste Vertonung ist beeindruckend geworden.
Trivia
- Das Spiel basiert, im Gegensatz zu den drei offiziellen Teilen der Serie, auf einer aufgebohrten 64-bit Version der XRay-Engine.
- Minimiert sich das Spiel direkt nach dem Start oder man erhält einen schwarzen Bildschirm genügt aus dem Spiel heraus und wieder hinein zu "taben" via ALT+TAB. Ggf. auch mehrmals.
Sonstiges
Wer die Spiele der STALKER-Reihe, wie beispielsweise STALKER - Shadow of Chernobyl, kennt und auch nur im Ansatz mag, sollte dieses kostenlose Spiel unbedingt antesten. Beinahe jeder Aspekt des Spiels wurde überarbeitet, sei es grafisch, spielerisch oder im Detail.
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