Terminus ist ein Weltraum-Shooter mit Rollenspielelementen von Vicarious Visions aus dem Jahre 2000 mit nativer Linux-Version.
Vicarious Visions hatte die Lizenz für den Source Code an Terminus Point (unter "Development") übertragen. Dort scheinen insgesamt 4 Versionen erschienen zu sein. Beabsichtigt war das Spiel weiterhin zu Patchen. Die Assets/Original CD von Terminus wurde dafür in der Version 1.8.1 benötigt. Die Downloads stehen im Archiv noch zur Verfügung.
Über Terminus hat man nicht viel gehört, obwohl es so ziemlich (noch) das einzige kommerzielle Weltraumshooterspiel für Linux ist. Viscarious Visions hat auf die drei CDs nicht nur eine Windowsversion, sondern auch gleich die Linux- und Macversion mit bereitgestellt. Wie man auf der Viscarious Visions-Homepage sehen kann, ist es aber bislang auch das einzige Linuxspiel von dieser Firma. Leider konnten wir den Multiplayermodus in diesem Test nicht überprüfen, von daher beschränkt sich der Bericht auf den Singleplayermodus.
Das Spiel
In Terminus spielt man einen Charakter in der Zukunft, wo es bereits interplanetaren Handel, viele Weltraumtore zu anderen Planeten und sich die Menschheit auf das ganze Sonnensystem verteilt hat. Die gesamte Technologie hat sich aus dem Fund einer Alientechnologie auf einem Jupitermond entwickelt. Einige Teile erinnern an Wing Commander, aber ich denke, dass ist bei diesem Genre einfach unausweichlich.
Man kann im Spiel neben dem Multiplayer auch Singleplayer und Training absolvieren. Wir wollen uns aber erstmeinmal auf den Singleplayermodus beschränken. Im Singleplayer kann man wie in WingCommander am Spieleautomaten ein Gaunlet üben und sich mit der Steuerung, die, wenn hoch eingestellt, sehr komplex sein kann, anfreunden. Daneben gibt es noch einen freien Modus um das Universum zu erforschen und den Storymodus. Im Storymodus wählt man eine von den vier Parteien (Erde, Mars, Händler und Piraten) und befindet sich zu Beginn des Spiels in einer Raumstation. Dort kann man sich mit vielerlei Leuten unterhalten, sein Raumschiff ausrüsten und sich für Missionen einschreiben. Am Anfang gibt es fast nur Patroullienmissionen, das wird sich aber später ändern. Die Steuerung ist recht kompliziert, wenn sie auf Realismus eingestellt ist. Wie im wirklichen Weltraum steuert das Raumschiff dann dorthin, wo uns die Trägheit wirklich hinführen würde. Anhalten kann man also nur, wenn man Gegenschub gibt, oder das Raumschiff dreht und weiter Zunder gibt. Um an die Sprungtore heranzukommen, muss man geschickt an sie heranfliegen und mittels Taste (siehe Einstellungen) das Sprungtor aktivieren. Kurz danach befindet man sich im anderen Orbit um einen Planeten.
Kämpfe sind sehr schwierig mit dem Realismusmodus, aber grade das macht es aus. Denn das Universum ist nicht starr. Man sieht um grosse Handelsbasen viele andere Handelsschiffe oder Söldner umherfliegen. Ab und an taucht auch einmal ein grosser Kreuzer auf und richtig Action gibt es erst, als zwischen Erde und Mars Krieg ausbricht...
Das ganze Spiel basiert auf den Weltraumshooterteil, jedoch auch der Rollenspielteil mit der komplexen Geschichte im Hintergrund kommt nicht zu kurz und hält das ganze Spiel auf einem sehr hohen Niveau.
So ist es zum Beispiel auch nicht möglich einfach mal so zu sterben. Wenn man stirbt, ist der Charakter, den man zu Beginn des Spiels für das Spiel eingetragen hat tot und man muss komplett neu beginnen. Es ist sehr schön gemacht und man fühlt sich gut ins Spiel hineinversetzt, ein Marsaufgang hinter einer riesen Raumstation auf die man nach einer langen Mission hingleitet ist sehr schön animiert. Zwischendurch fliegen noch ein paar Kampfflieger auf Patrouille durch die Gegend und man weiss, man ist nicht allein. Spass macht es auch einfach mal den Free Mode auszuprobieren und zum Jupiter oder Saturn zu fliegen und sich den roten Fleck oder die Ringe anzuschauen.
Terminus kann neben Tastatur, was nicht zu empfehlen ist, auch mit Maus und Joystick angesteuert werden. Auch unterstützt es einige sogenannte 3D Brillen. In jedem Fall kein wirkliches Spiel für zwischendurch, auch wenn es den Gaunletmodus gibt, der Reiz am Spiel liegt in der Story und in dem Realismus. Jeder, der sich nun für das Spiel interessiert, der kann sich auf jedenfall einmal die Demo ansehen.
Grafik und Sound
Die Grafik ist selbst für heutige Standards noch sehr gut gemacht. Viele Details gibt es zu entdecken und die Raumschiffe und grossen Raumtransporter sind fabelhaft animiert und dargestellt. Das schöne daran ist, dass man selbst für eine hohe Auflösung nicht mehr als einen 400er und eine GeForce1 benötigt, um ruckelfrei spielen zu können.
Installation
Die Installation verläuft einfach, da auf der ersten CD (Game Disk) sich der Linuxinstaller befindet. Ruf diesen über euren Dateimanager auf, indem ihr die Datei Linux_Install oder über das Terminal, indem ihr
./Linux_Install
auf der CDROM ausführt. Der Loki Installer sollte sich starten und bittet euch anzugeben, wohin ihr das installieren möchtet. Danach schiebt der Installer satte 630 MB auf die Festplatte. Nach der Installation könnt ihr es dann einfach über das entsprechende Icon oder im Terminal im Terminus-Verzeichnis mit
./terminus
aufrufen.
Update
Ladet euch von VVisions den Patch von der 1.1 auf die 1.8 Version herunter. Entpackt diesem mit Konqueror oder File-Roller und führt dann im Terminalfenster den Patch aus:
./termpatch /home/comrad/Spiele/Terminus/
Nachdem der Patch draufgespielt wurde, könnt ihr Terminus starten mit:
./Terminus
aus dem jeweiligen Verzeichnis, oder aber auch über ein erstelles Icon. Falls ihr eine Fehlermeldung in der Konsole über eine fehlende libstdc++-so.2.8 bekommt, dann müsst ihr das compat-libstdc++-Paket eurer Distribution installieren. Jetzt könnt ihr Terminus spielen.
Troubleshooting
Nach dem Einspielen des Patch auf V1.81 war bei mir kein Ton mehr zu hören. Eine Erweiterung des Startkommandos brachte die Lösung:
./terminus +gfx_renderer opengl +linux_sound_output /dev/audio
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