Civilization: Call To Power
Civilization: Call To Power ist zwar schon etwas älter, eine kommerzielle Alternative zur Opensource-Variante FreeCiv ist es aber allemal. Nicht zuletzt wegen den vielen Zusatzfeatures, Videos und schönen Grafiken. Es wurde von Lokigames auf Linux portiert, sollte aber noch bei einigen Händlern zu finden sein. Wer also ein schönes Civilisationspiel mag, der sollte es sich unbedingt ansehen.
Das Spiel
Bei Civilization: Call To Power spielt ihr wie bei jedem Civilisationspiel einen Herrscher eines Volkes eurer Wahl. Unter eurer Führung soll euer Volk zu Wohlstand, Macht und letzendlich zu der Eroberung des Weltraums, genauer dem Erreichen eines Kolonieschiffs des Systems Alpha Centauri gebracht werden.
Ihr beginnt das Spiel mit der Auswahl einiger Optionen. So müsst ihr auswählen, welches Volk ihr führen wollt, wie die Welt beschaffen sein soll, den Schwierigkeitsgrad und die Anzahl der Konkurrenten.
Je nachdem, was ihr für einen Planeten gewählt habt, landet ihr entweder in euer Wüste, in einem bergigen Land, einer flachen Insel oder sonstigen überraschenden Gegenden. Die Spieler verteilen sich auf dem ganzen Planeten und so kann es auch mal passieren, dass ihr an den Polkappen landet. Für den erfolgreichen Start einer Zivilisation ist das natürlich nicht so optimal. Wer Glück hat und in einer fruchtbaren Gegend mit vielen Bodenschätzen landet, hat frühzeitig einen Vorteil. Das ist aber immernoch kein Garant für ein erfolgreiches Spiel, denn im Laufe des Spiels sind viele Entscheidungen zu treffen und jede davon kann verherrende Folgen haben.
Am Anfang üben wir uns darin schnell viele Städte zu gründen und zu expandieren. Die Militärstrategie muss immer individuell gefahren werden. Sind wir auf einer Insel, dann kann man die Militärentwicklung zunächst vernachlässigen. Am Festland können schnell die Feinde kommen und so ist es dort wichtig, starke Legionen zu bilden, um abwehrbereit zu sein.
Treffen wir das erste Mal auf eine konkurrierende Zivilisation, so wird es an der Zeit auch den Handel zu erweitern. Die Gegner merken es sich übrigens auch, wenn man ohne Grund angreift oder Friedensverträge verletzt. Was ein wenig nervig ist, ist, dass die Sklavenhändler manchmal sehr oft zugreifen und so den Aufbau des Spiels stark stören. Vielleicht hab ich auch nur einen Fehler in der Verteidigung begangen ;-).
Civilization: Call To Power geht auch viel intensiver auf die übrigen Hoheitsgebiete wie die Luft oder das Meer ein. So kann das Mehr als Lebensraum genutzt werden bei entsprechender Technologie und auch die Lufteinheiten sind stärker ausgeprägt. Später ist es sogar möglich Weltraumeinheiten zu produzieren. Leider ist das Spiel in der späteren modernen Phase recht schnell vorbei.
Neben dem Einzelspielermodus gibt es noch eine Reihe netter Multiplayerfeatures. So ist es natürlich möglich im Netzwerk gegeneinander zu spielen. Soll das Spiel etwas gemütlicher sein, so kann man auch eine E-Mail-Runde spielen oder den Hot-Seat, also mehrere Spieler am gleichen Computer, auswählen.
Grafik und Sound
Natürlich entspricht die Grafik nicht mehr dem jetzigen Standard, aber trotzdem erwarten einen gut gemachte Videos beim Errichten von Wundern und schöne Animationen bei Kampfsituationen. Die Landschaft wird erkennbar dargestellt, so dass man das nötigste im Blick hat ohne dabei mit zuviel Schnickschnack wertvolle Bodeninformationen zu verlieren oder zu übersehen.
Installation
aktualisierter Installer
Bei LIFLG gibt es einen aktualisierten (Beta-)Installer für die deutsprachige Version des Spiel. Der Installer hat alle Patches sowie die nötigen Workarounds dabei um das Spiel auf aktuellen Distributionen zu spielen. Gestartet wird der Installer wie folgt:
chmod +x civ.ctp_1.2a-german_x86.bin ./civ.ctp_1.2a-german_x86.bin
Die originale CD ist natürlich weiterhin notwendig.
originaler Installer
Ihr legt die CD-ROM in euer Laufwerk und mountet sie. Dann öffnet am besten ein Terminal. Wechselt in den Mountpunkt eurer CDROM und startet die Installation mit
sh ./install
Überlegt euch wohin ihr das Spiel installieren wollt. Wenn ihr Schreibrechte auf das jeweilige Verzeichnis habt, dann könnt ihr das als normaler User machen. Ansonsten braucht ihr root-Rechte. Führt dazu aber vorher noch folgendes aus, um den grafischen Installer starten zu können:
xhost +127.0.0.1 su (Root-Passwort eingeben) sh ./install exit
Die Installation dauert eine Weile. Ihr könnt wahlweise ohne Video oder mit Videos installieren. Bei den heutigen Plattengrössen machen die zusätzlichen wenigen hundert MB auch nichts aus. Da das Spiel bereits von 1999 ist, wird es auf aktuellen Distributionen wie Fedora, Mandrake oder SuSE nicht mehr laufen. Ihr benötigt dazu noch das Update auf die Version 1.2.
Die Installation des Updates erfolgt nur in der Konsole. Ihr müsst dazu das Spiel einmal mindestens gestartet haben, damit der Installer weiss, wo er das Spiel zu suchen hat. Das Update geht wie folgt von statten:
chmod +x civctp-1.2a-german-unified-x86.run ./civctp-1.2a-german-unified-x86.run
Es werden zwei Fragen gestellt. Die erste fragt euch, ob ihr die Readme lesen wollt, das könnt ihr ruhig mit "n" beantworten. Die zweite müsst ihr mit "y" beantworten und dann startet das Update.
Jetzt ist das Spiel auf die Version 1.2a geupdatet und ihr könnt es mit
civctp
starten. Viel Spass!
Troubleshooting
Es ist kein Ton zu hören
Installiert das Paket osspd, damit könnt ihr dann auch unter Pulseaudio und ALSA wieder Spieltöne hören.
Nachfolger
Der Nachfolger Call To Power II steht dank (restriktiver) Quellöffnung auch nativ unter Linux zur Verfügung.
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