FTL ist wurde 2012 über Kickstarter erfolgreich finanziert und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Es handelt sich um eine kampflastige Raumschiff-Simulation. Das offizielle Entwickler-Statement dazu:
„A Spaceship Simulation real-time rouge-like“
Das Spiel
Der Spieler steuert eines von insgesamt 20 freischaltbaren Schiffen (10 Klassen in je 2 Varianten) und ist dabei auf der Flucht vor einer Rebellenarmee die den Spieler quer durch das gesamte Universum treibt. Im letzten Level wartet ein bis zu den Zähnen bewaffnetes Flagschiff der Rebellen auf den Spieler. Das Universum ist in 8 Abschnitte aufgeteilt, welche der Reihe nach durchflogen werden müssen. Jeder Abschnitt besteht aus einer Vielzahl von Punkten zu denen sich der Spieler mit dem namensgebenden „FTL-Drive“ telepotieren muss. Schon hier zeigt FTL seine Stärken:
Das Universum wird bei jedem Spielstart vollständig zufällig generiert, was für einen enormen Wiederspielwert sorgt. Zudem erfordert die Wahl des nächsten Zuges vom Spieler Voraussicht sowie Erfahrung. Anomalien, welche ganze Schiffssysteme teilweise oder komplett lahm legen können, Nebel, die die Schiffsscanner erblinden lassen oder die Frage, ob eine Quest, ein Gegner oder nichts als Stille am nächsten Sprungpunkt warten, ist im Normalfall völlig unbekannt.
Der Spieler startet im ersten Abschnitt mit einem schlecht ausgerüstetem Schiff und kaum ausgebauten Schiffssystemen. In der Regel ist auch nicht genügend Crew vorhanden um Enter-Angriffe ohne Schwierigkeiten abzuwehren oder gar um alle Stationen zu besetzten. Die Crew ist ähnlich einem Strategie-Spiels im Schiff frei bewegbar und zuständig für den ordnungsgemäßen Schiffsbetrieb. Dabei lernt die Crew im Laufe der Zeit und es entstehen Experten für Waffen, Schilde, Antrieb, Nahkampf, Reparatur und den Pilotensitz. Jede der 7 Alienrassen haben dabei besondere Boni. So sind Menschen in nichts besonders gut oder schlecht, Engi sind exzellente Mechaniker und Mantis mächtige Kämpfer. Umso schmerzvoller ist der Verlust eines Crewmitglieds in späteren Leveln. Crew kann von fremden Schiffen erobert oder bei „Stores“ und in Quests erworben werden.
Ähnlich verhält es sich mit Ausrüstung, die manchmal einfach im All treibt, aus Wracks eingesammelt, in Quests erhalten oder in „Stores“ erworben werden kann. Ausrüstung und Schiffstyp haben enormen Einfluss auf die Kampftaktik und sind viel zu Zahlreich um alle hier aufzählen zu können.
So ist der Mantis Cruiser „Basilisk“ das Enterschiff schlechthin. Die Kampftaktik besteht aus dem Beamen von Mantis Kämpfern auf das Gegnerschiff, welches auf diese Weise ohne den Abschuss auch nur eines Schusses in windeseile erobert werden kann.
Der Stealth Cruiser „DA-SR 12“ enthält von beginn an einen sehr starken Laser, welcher sogar Schilde bis zu einem gewissen Grad mühelos überwinden kann, kommt jedoch ohne das teure Schild-Subsystem daher. Ein perfektes Timing aus Schießen und Tarnen ist überlebenswichtig.
Der Rock Cruiser „Shivan“ ist brandgefährlich! Mit Feuerbomben ausgestattet entzündet er auf dem Gegnerschiff eine wahre Feuersbrunst. Telepotiert man nun mitten in den Brandherd eine feuerresistente Kapftruppe aus Rock-Aliens, kann der Gegner das Feuer im Optimalfall nicht mehr löschen, bis es um sich greift und Waffen, Schilde sowie Crew lahm legt.
Diese Beispiele sind nur wenige die sich allein aus ein paar verschiedenen Schiffstypen ergeben, berücksichtigt man noch Ionenwaffen, Laser, Bomben, Raketen ergibt sich eine schier unendliche Wahl aus Taktiken die man im Laufe des Spiels entwickeln kann.
Freischaltbare „Archievements“ sind stets Anregung und Hinweis auf die Möglichkeiten des Spiels.
Grafik & Sound
Der 2D-Grafikstil ist minimalistisch, nicht sehr detailreich, aber stimmig. Die Animationen sind zweckmäßig. Der Schwerpunkt auf Taktik und Gameplays lässt jedoch keinen Wunsch nach moderner, effektreicher Shader-Grafik offen. Als Bonus gibt es sehr geringe Systemanforderungen oben drauf (2GHz CPU, 1GB RAM, 175MB HDD). Wer auf schwarze Ränder verzichten will muss jedoch zu einem Breitbildmonitor greifen.
Die Stereo-Soundeffekte sind ebenso minimalistisch, sind aber wichtig für das Gameplay. Wer ohne Ton spielt, kann leicht in der Hitze des Gefechts das kurz bevorstehende Ableben eines Crew-Mitglieds übersehen, oder ein sich rasch ausbreitendes Feuer überhören. Die Effekte fallen auch nach längerem Spielen nicht als nervig oder störend auf.
Die Hintergrundmusik ist ein wahres Meisterwerk, welche auch gut außerhalb des Spiels anhören lässt. An ihr kann man sich nur schwerlich „satt hören“. Je nach Abschnitt wird ein zur Alien-Rasse passendes Musikstück abgespielt. Der Soundtrack ist separat erhältlich.
Steuerung
FTL kann weitestgehend mit der Maus oder durch zahlreiche (einstellbare) Shortcuts bedient werden. Der beste Freund des Spielers bleibt dabei die Leertaste, welche das Spiel pausiert und Bedenkzeit für die nächste Handlung in hitzigen Gefechten erlaubt. Die Crew kann ähnlich einem Strategiespiels im Raumschiff frei bewegt werden. Das Ausrüsten von Schiffen erfolgt per Drag & Drop. Im großen und ganzen ist die Steuerung einfach und intuitiv.
Kritik
Viele Spieler stört das stark zufallsbasierte Spielprinzip. Es ist durchaus möglich, dass ein Sieg bereits in frühen Level-Abschnitten völlig unmöglich gemacht wird. Sei es durch Gegner, die Waffen einsetzen, gegen die das Spielerschiff hilflos ist, oder durch zu wenig Reparaturmöglichkeiten oder zu schlechten Waffenfunden. So entscheidet z.B. beim Stealth Cruiser nicht selten das Glück in den ersten Runden über das Überleben. Andere sehen dies jedoch als besonders reizvoll ganz nach dem Motto „Mach das Beste daraus. Umso befriedigender ist der Sieg!“.
Es gibt zwei Schwierigkeitsgrade: „Easy“ und „Normal“
Anfänger haben auf Grund chronischem Scrap-Mangels und stärkeren Gegnern keinerlei Chance „Normal“ zu meistern, weshalb FTL von einigen Spielern als „zu schwer“ angesehen wird. „Easy“ bietet jedoch einen guten Einstieg, wobei man bereits nach wenigen Versuchen bis zum Endgegner vordringen kann (Ein Durchlauf bis zum Endgegner dauert ca 1 Stunde).
Kauf & Installation
FTL ist über Steam, GOG und den Humble Store ausschließlich auf englisch erhältlich. Es ist jedoch erwähnenswert, dass weder das Steam overlay integriert wurde (FTL ist nicht 3D beschleunigt), noch das Cloud-basierte Speichersystem. Die Vorteile FTL bei Steam zu kaufen halten sich daher in Grenzen.
Humble Store Käufer müssen ein tar.gz Archiv herunterladen und entpacken:
tar -xvzf ftl_faster_than_light-linux-1.03.1.tar.gz
Betrete das entpackte Verzeichnis:
cd FTL
Starten des Spiels:
./FTL
Die Installation über Steam ist denkbar einfach und wird hier keines weiteren Wortes gewürdigt ... ;)
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
- 7627 Aufrufe