Heavy Gear II
In Ihrem ca. 5-6 Meter großen "Gear", einem bis zu den Zähnen bewaffneten Kampfanzug, bekämpfen Sie einen mächtigen Feind, der Ihre Heimat Terra Nova bedroht. Die Missionen und Schauplätze sind bei diesem Spiel so abwechslungsreich wie nirgendwo sonst.
Mal müssen Sie einen Konvoi durch eine Wüstenlandschaft begleiten, oder einem feindlichen Trupp in einer Eislandschaft auflauern. Ein andermal müssen Sie auf der Aussenhülle eines Raumschiffes Sensoren ausser Gefecht setzen, um einen Angriff vorzubereiten. Dabei verhält sich die Steuerung natürlich vollkommen anders, als auf der Oberfläche eines Planeten. Fast immer besteht der Auftrag aus mehreren Aufgaben, die Sie nicht immer von Anfang an kennen. So erhalten Sie bei eben genannter Weltraummission nach einiger Zeit einen Hilferuf Ihres Transportschiffs, und müssen sofort los, um die angreifenden Geschütztürme zu vernichten.
Vor jeder Mission bekommen Sie ein (mehr oder weniger) kurzes gerendertes Video zu sehen, dass die Story weiterführt, oder Sie auf ihren kommenden Einsatz vorbereitet.
Bei den meisten Missionen sind Sie nicht allein unterwegs, sondern es werden Ihnen bis zu vier Kollegen zur Seite gestellt. Diese können Sie durch Befehle wie "Greif mein Ziel an" oder "Verteidige diese Stelle" steuern, oder aber mit Hilfe einer Übersichtskarte durch die Gegend scheuchen.
Heavy Gear II spielt sich nur entfernt wie ein gewöhnlicher 3D-Shooter. Im Gegensatz zu solchen können Sie zum Beispiel den "Oberkörper" des Gears unabhängig vom Chassis drehen und eine Geschwindigkeit festlegen, die der Gear hält, ohne dass Sie etwas drücken müssen. So können Sie Beispielsweise geradewegs in eine Richtung laufen und links und rechts ihres Weges Feinde beschiessen. Darüber hinaus besitzt Ihr Gear ausfahrbare Räder, auf denen Sie schneller, aber schlechter manövrierbar durch die Gegend fahren. Neben diesen Standard-Systemen, gibt es auch eine Unmenge von Gerätschaften, die Sie, ebenso wie die Waffen, vor der Mission einbauen müssen/können. So können Sie den Gear mit Restlichtverstärker, Sprungdüsen, Zoom, und vielen anderen Extras ausrüsten. Allerdings müssen Sie auf das Gewicht achten, denn es gibt bei jeder Mission ein Maximalgewicht für die einzelnen Gears und das ganze Team, das nicht überschritten werden darf. An Waffen bietet das Spiel eine große Auswahl von Maschinengewehren, Lasern, Granaten, Mörsern, Raketen und sogar Nahkampfwaffen, die sich in Reichweite, Feuerfrequenz, Schaden, Munitionsvorrat und auch der Art der Montierung.
So kann eine Waffe nicht nur in der Hand gehalten werden, sondern auch fest montiert werden. In vielen Missionen kommt es aber nicht nur drauf an, den Gegner möglichst effektiv zu Klump zu schießen, sondern darauf, unentdeckt zu bleiben. Um das zu erreichen gibt es einen Stealth-Indikator, der Ihnen anzeigt, wie gut Sie für den Feind sichtbar sind. Wenn Sie sich ducken oder sogar auf den Boden legen, kommen Sie viel näher an den Gegner heran ohne entdeckt zu werden, als wenn Sie auf ihn zurennen. Aber auch Waffenfeuer macht auf Sie aufmerksam, oder ein aktivierter Radar, den die Gegner orten können. Und wenn es dann doch zum Kampf kommt, sollten Sie auch darauf achten, wo Sie hinschiessen. Nicht nur, weil Ihre Begleiter Ihnen einen versehentlichen Treffer übelnehmen, und Sie angreifen könnten, es ist auch entscheidend, wo Sie ihren Gegner treffen. So lassen sich Panzer am besten ausschalten wenn man ihren Geschützturm trifft, für einen Mech kann ein Treffer in das Cockpit des Piloten das sofortige aus bedeuten. Um einem so schnellen Ende zu entgehen, können Sie jeden einzelnen Bereich des Gears speziell panzern.
Spielmodi
Heavy Gear 2 bietet nicht nur einen spannenden Kampagnen-Modus, sondern sorgt auch mit diversen anderen Spielmodi für Langzeitmotivation. So kann man im sogenannten Historical-Mode 8 umfangreiche Einzelmissionen spielen. Außerdem kann man im Instant Action kleine Schlachten zusammenstellen. Dabei gibt es keine komplizierten Missionen, es geht nur darum die Gegner auf einer von 15 Karten zu vernichten. Sowohl im Historical-Mode, als auch im Instant Action kann man aus insgesamt 79 Gears in 4 Größenklassen auswählen, die man dann noch individuell anpassen kann. Noch abwechslungsreicher wirds im Mehrspielermodus. Den kann man nämlich nicht nur im Deathmatch (jeder gegen jeden) spielen, es gibt auch einen Capture the Flag Modus (sprich: Zwei Teams, jedes hat eine Flagge, und muss versuchen die gegnerische Flagge zu klauen und die eigene zu verteidigen), einen Steal the Beacon Modus (Irgendwo auf der Map ist eine Flagge versteckt, wer sie einsammelt bekommt solang immer mehr Punkte bis sie ihm wieder weggenommen wird) und einen Tactical Modus, bei dem jedes der zwei Teams eine Basis hat, und versuchen muss die eigene Basis zu verteidigen und die gegnerische zu vernichten. Dabei dürfen bis zu 10 Spieler gegeneinander antreten, von denen nur einer die CD benötigt.
Umsetzung
Zur Umsetzung durch Loki: Bei Heavy Gear 2 hat Loki meiner Meinung nach eine Meisterleistung vollbracht! Nicht nur, dass das Spiel fast fehlerfrei läuft, während die Windows-Version hauptsächlich durch ihre vielen Bugs und Fehler berühmt wurde, Loki hat auch das ganze Spiel von Direct3D auf OpenGL umgewandelt, was bestimmt ein bemerkenswerter Aufwand war.
Fazit
Heavy Gear 2 ist eine gelungene Mischung aus Mech-Simulation und 3D-Action-Spiel. Grafik, Sound, Spielspaß, Abwechslungsreichtum, Langzeitmotivation, Atmosphäre, Heavy Gear 2 ist in jeder Hinsicht hervorragend, die Steuerung ist schnell erlernt. Für mich ist Heavy Gear 2 ein "must get", wie die Amis sagen würden! Sowohl Activision, als auch Lokigames haben hier ganze Arbeit geleistet!
Graphik & Sound
Die Grafik hinterließ bei mir gemischte Gefühle. Einerseits bekommt man bei Heavy Gear 2 atemberaubende Lanschaften zu sehen, ob es nun Schneelandschaften oder ein Sumpf ist. Auch Wettereffekte, Feuer und Rauch sehen Wunderschön aus. Besonders erfreut war ich über die Bäume, die nicht, wie in anderen Spielen, aus zwei senkrecht aufeinander liegenden Texturen bestehen, sondern recht detailliert gezeichnet sind. Und trotzdem: Selbst wenn ein ganzer Wald auf dem Bildschirm dargestellt werden muss läuft das Spiel durch OpenGL-Beschleunigung ohne das geringste ruckeln. Trotzdem wird dieser Eindruck ein wenig getrübt, wenn man sich die Gears und die Waffen anschaut. Diese sehen recht undetailliert und lieblos aus, die Waffen unterscheiden sich kaum. Auch der Nebel, der (wohl aus Performance-Gründen) die Sicht stark einschränkt, hätte wenigstens variabel gemacht werden können, damit auch stärkere Systeme besser ausgelastet werden… Naja, hier ein paar Screenshots, urteilen Sie selbst.
Auch beim Sounds gibt es gute und schlechte Seiten. Einerseits tragen hervorragende Wettergeräusche zur auch sonst sehr stimmigen Atmosphäre bei. So hört man den Regen dezent prasseln oder den Mech durch den tiefen Schnee stapfen. Wenn man über einen gefrohrenen See (eher Tümpel) läuft, hört man das Eis knirschen (auch wenn es nie bricht, egal wie schwer der Mech ist). Leider sind (wie bei den meisten Spielen) die Waffengeräusch recht albern. Diese hüren sich eher nach Spielzeugen an, dadurch geht wieder ein bischen von der Atmosphäre verloren.
Autor: Sebastian Herbord
Installation
aktualisierter Installer
Bei LIFLG gibt es einen aktualisierten (Beta-)Installer für das Spiel. Der Installer hat alle Patches sowie die nötigen Workarounds dabei um das Spiel auf aktuellen Distributionen zu spielen. Gestartet wird der Installer wie folgt:
chmod +x hg.2_1.00b-english_x86.bin ./hg.2_1.00b-english_x86.bin
Die originale CD ist natürlich weiterhin notwendig.
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super artikel !!!
Hut ab :-D