Mit Benzin im Blut durch die Wüste brettern: Holarse testet Mad Max
Die Wüste. Unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Dies sind die Abenteuer von Max, einem raubeinigen Überlebenskünstler, der nichts mehr zu verlieren hat.
Über das Spiel
Mad Max ist, wie könnte es anders sein bei solch einem Setting, ein postapokalyptisches Action-Adventure. Open-World, eine riesige Karte, und eine Unmenge an zu lösenden Aufgaben versprechen hier eine lange Spieldauer.
Test-System
Betriebssystem: Antergos Archlinux Kernel 4.12.10-1-ARCH
Prozessor: Intel® Core™ i7-5820K CPU @ 3.30GHz × 12
Speicher: 16 GB
Grafikkarte: Nvidia GTX980 Treiber 384.69
Auflösung: 1920 x 1200
Steuerung: Xbox 360 Controller
Portierung
Wie mittlerweile üblich liefert Feral den Port wieder mit dem hauseigenen Launcher, ein Feature, das man nicht mehr missen möchte. Hier kann man dann auch wählen, ob man mit OpenGL oder mit Vulkan (beta) spielen möchte.
Den Port kann man als “solide” bewerten: keine Bugs, keine Abstürze. Aber auch hier kommt es ingame öfter mal zu kleineren Rucklern, wie ich sie auch schon in Deus Ex: Mankind Divided (auch ein Feral-Port) feststellen musste. Da es bei Mad Max allerdings, zumindest bei Release, plattformübergreifend auf allen Systemen zu diesen Rucklern kam, kann man hier nicht zweifelsfrei davon ausgehen, dass es am Port liegt.
Grafik und Performance: Vulkan als Heilsbringer?
Grafisch ist das Spiel ein absoluter Leckerbissen.
Die Performance ist durchweg gut. Das Vulkan-Update hat dem Spiel noch mal ein paar FPS mehr beschert. Auf dem Test-System war der Unterschied sehr deutlich erkennbar. Dadurch entsteht Luft nach oben bei den Grafikeinstellungen.
Jedoch, ob mit Vulkan oder mit OpenGL: zeitweise gibt es ohne ersichtlichen Grund FPS-Einbrüche und kleine Ruckler. Unspielbar wurde es auf dem Test-System dadurch nicht, aber ein massives Ruckeln in entscheidenden Situationen könnte den einen oder anderen dazu “zwingen”, die Grafik ein wenig runterzuschrauben, um diesem Phänomen entgegenzuwirken.
Gameplay
Wer die Filme kennt, wird sich von Anfang an heimisch fühlen im Mad-Max-Universum. Die Atmosphäre wird grafisch exzellent vermittelt. Leider leidet diese erheblich darunter, dass es keinen passenden Soundtrack im Spiel gibt. Somit ist es eines der ganz wenigen Spiele, bei denen ich mal wieder auf meine Medienbibliothek zurückgegriffen und mir selbst eine passende Playlist zusammengestellt hab. Pro-Tipp: alte Rockklassiker und Metal haben sich am besten bewährt!
Ansonsten kann man das Spiel folgendermaßen beschreiben: Fahren, kämpfen, looten, repeat. Zwischendurch werden erspielte Punkte investiert, um das Auto und Max himself aufzuwerten. Die Kämpfe sind sehr dynamisch, intuitiv und machen Spaß…. am Anfang zumindest. Leider hat man schon nach kurzer Zeit das Gefühl, ständig das gleiche zu tun, ohne richtig voranzukommen. Das liegt vor allem daran, dass die “Story” im Prinzip erst mal keine richtige Story ist, oder sich zumindest nur sehr, sehr schleppend entwickelt.
Fazit
“Zwiegespalten”.... das trifft es wohl am besten! Einerseits macht das Spiel richtig Spaß, andererseits vermittelt es keine Langzeitmotivation. Als positiv hervorzuheben sind auf jeden Fall die tolle Grafik und Performance sowie die dynamischen Kämpfe. Auf der negativen Seite steht dem allerdings eine einschläfernde Pseudo-Story gegenüber, die sich mehr zieht als ein uralter, ausgelutschter Kaugummi.
Das mag alles Geschmackssache sein, aber in meinem Fall bleibt Mad Max dadurch ein Spiel, das ich alle paar Wochen mal wieder für eine halbe Stunde anschmeißen würde. Bleibt zu hoffen, dass es nicht mal einem Platzmangel auf der Festplatte zum Opfer fällt, weil wenn ich es noch mal komplett installieren muss - dann wird es wohl als Staubfänger in meiner Library enden.
Erhältlich ist Mad Max auf Steam, im Feral-eigenen Store als Steam-Key und ebenso als Steam-Key im Humble Store für €19,99.
Eingestellt
Zum Januar 2021 ist der Lizenzvertrag zwischen Warner Bros. und Feral Interactive ausgelaufen und daher wurde die Linux-Version aus dem Steam-Shop und von der Feral Interactive-Webseite entfernt. Besitzer des Spiels können allerdings weiterhin die Linux-Version installieren.
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