Freeciv ist ein freier Clone von Sid Meiers Civilization und soll möglichst nahe an Civilization 2 herankommen.
Im Jahre 1996 entschieden sich einige dänische Studenten dazu eine freie und offene Implementierung des damals noch aktuellen Hits Civilization zu schreiben. Es sollte alle Ideen und Grundzüge des Originals haben aber auch diverse Verbesserungen und Neuentwicklungen enthalten.
Das Spiel
In Freeciv geht es darum, dass du deine Zivilisation vor allen anderen Konkurrenten durchbringst und dich behauptest. Spielziel ist es entweder als erster das nächste Sternensystem Alpha Centauri zu erreichen oder alle Konkurrenten auszuschalten. Die militärische Lösung ist die unproduktivste und bringt auch am wenigsten Punkte ein. Das ganze Spiel ist darauf ausgelegt möglichst einen friedliebenden demokratischen Staat zu erschaffen, der es wirtschaftlich auf die Beine stellt den Weltraum zu erobern.
Zu Beginn hat man ein oder zwei Siedler und ist in einer unbekannten Region auf dem Heimatplaneten. Je nachdem, wie man diesen Planeten geschaffen hat, sehen natürlich auch die Vegetation und die Bodenschätze aus. Junge Planeten haben hohe Berge aber wenige Mineralien und Öl, heiße Planeten viele Wüsten und unfruchtbare Gebiete. Zunächst sucht man sich einen geeigneten Platz aus, um die erste eigene Stadt zu gründen. In den Städten vermehrt sich hoffentlich bald die eigene Bevölkerung und man kann Abwehrmechanismen wie Phalanxen und Krieger bauen. Die Städte können mit sinnvollen Einrichtungen wie Kornspeicher oder Banken, Mauern zum Schutz vor Feinden erweitert werden. Je weiter man forscht, desto modernere Waffensysteme und Technologien stehen einem zur Verfügung. Freundlicherweise stellt Freeciv einem einen Planer zur Seite mit dem man die Endtechnologie wie z. B. Eisenbahn gezielt erforschen kann. Man kann Freeciv natürlich lokal mit Computergegnern spielen, im LAN mit Freunden oder über einen Metaserver sich auf ein Spiel im Internet einloggen.
Server-Steuerung
Die Serversteuerung ist bei weitem nicht mehr so kompliziert, wie früher. Es wird mittlerweile eine ansehnliche GUI mitgeliefert, die auch bei Einzelspielerspielen die gewünschte Welt schnell zusammenklicken lässt.
Der Client
Es gibt verschiedene Clients für Freeciv, der ältere wurde später durch einen GTK-basierten Client abgelöst und wiederrum später durch den aktuellen und überarbeiteten GTK2-Client verbessert. Nach dem Start des Spiels sucht sich jeder Spieler seine Nation aus. Es gibt eine Menge Nationen (klassiche, fiktive und natürlich reale) und es sind auch so Schmankerl drin wie Nationen aus Herr der Ringe oder ähnliches. Neben der Nationenwahl lässt sich auch das Stadtbild entsprechend der Zivilisation wählen. Nach der Wahl sind wir in dem oben genannten Szenario und können beginnen die Weltherrschaft und den Weltraum an uns zu reißen.
Leider ist die Diplomatie sehr schwach implementiert und unter Computerspielern gibt es quasi keine. Bei menschlichen Mitspielern lässt sich schnell etwas über das eingebaute Chat-Interface aushandeln. Ansonsten ist der Computergegner ziemlich stark und lässt sich für Anfänger nur schwerlich besiegen, man sollte daher unbedingt mit vielen Nationen starten, da diese dann untereinander ebenfalls beschäftigt sind.
Freeciv lässt sich nicht mal kurz an einem Nachmittag spielen, soviel steht fest. Und mit den geeigneten Leuten lässt sich auch schonmal über Monate ein Spiel spielen. Es ist sehr tiefgründig und braucht viel Übung, aber wenn man damals schon Civilization gemocht hat, dann wird man Freeciv ebenso mögen.
Grafik & Sound
Gegen Civilization: Call To Power oder Civilization III kommt Freeciv natürlich nicht an, trotzdem versprüht die Grafik einen gewissen Charme. Abhilfe in Form eines schon veröffentlichten SDL-Clients mit viel hübscherer Grafik steht zur Verfügung. Ansonsten kann man den Client auch mit der Option -t mit anderen Grafikdateien (Tilesets) laden.
Installation
Arch Linux
Paket im extra Repo
pacman -S freeciv
Browsergame
Mit Freeciv-web gibt es eine funktionsfähige Webversion von Freeciv.
Archiv
Freeciv net
Das Projekt Freeciv net stellte seit 2007 eine Browserversion des Strategiespiels zur Verfügung. Das Spiel war vollständig im Browser spielbar, man braucht keine Installation. Der Browser muss HTML5-Canvas unterstützen.
Zum Spielen ist eine Registrierungo erderlich. Alternativ kann auch Facebook als Account-Information gewählt werden. Man kann gegen andere menschliche Spieler spielen oder auch alleine gegen Computergegner. Spiele können sogar gespeichert und wieder eingeladen werden.
Leider musste der Entwickler das Projekt im August 2011 aus uns unbekannten Gründen schließen. Der Quellcode ist auf Github verfügbar.
Online Spielen
Aus dem Freeciv.net-Projekt heraus wurde auf http://play.freeciv.org die Browser-Implementation erneut veröffentlicht. Es kann mit jedem HTML5-fähigen Browser gespielt werden. Seit Dezember 2016 bietet die Seite neben der HTML5-Version auch eine WebGL-Version im Beta-Stadium an.
Flatpak
Das Freeciv Team bietet Flatpaks an für GTK4, Qt, SDL2 und GTK+-3.22.
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