Wolfenstein: Enemy Territory
Entwickelt wurde das Spiel von Splash Damage, einer jungen Gruppe von ehemaligen Quake-III-Moddern. Ursprünglich sollte Wolfenstein: Enemy Territory eine Erweiterung zu Return to Castle Wolfenstein werden. Dann wurde entschieden, daraus einen eigenständigen kommerziellen Team-Shooter mit Einzel- und Mehrspieler-Modus zu machen. Allerdings stellte sich letztendlich heraus, dass der Einzelspieler-Modus nicht den Ansprüchen genügte, weshalb Activision entschied, den Mehrspieler-Modus kostenlos im Internet zu veröffentlichen.
Das Spiel
Das Spiel setzt auf (kostenlose) Online-Gefechte. Dabei sucht sich jeder Spieler eine Rolle aus (Kämpfer, Munitionsträger, Sanitäter, Scharfschütze etc.). Es gilt dann verschiedene Aufträge zu erfüllen bzw. dies zu verhindern. Dabei sind die Missionen so ausgelegt, dass man im Team zusammen arbeiten muss, da sonst die Erfüllung des Auftrags nicht möglich ist. Hat man z. B. keinen Techniker im Team, dann kriegt man die Tür zum Feindlager eventuell nicht auf und hat gar nichts von seiner hohen Feuerkraft oder seinem Scharfschützen.
Spielverlauf
Gespielt wird derzeit auf den offiziellen sechs Karten (zusätzliche Karten kommen aus der Community, die auf dem ein oder anderen Server gespielt werden). Zu Beginn jedes Spiels startet man im sog. Limbo-Menü, welches sich jederzeit mit der Taste L aufrufen lässt. Es zeigt eine Übersicht der Karte und eine kleine Einführung, denn beide Parteien (Alliierte/Achsenmächte) haben gewisse Aufgaben zu erfüllen. Wie etwa Gold oder Bauteile stehlen, Tore oder Gerätschaften sprengen, Fahrzeuge eskortieren oder Basen verteidigen. Zur Auswahl stehen 5 Charaktere die sich wunderbar in ihren Eigenschaften ergänzen. So gibt es Soldaten die mit schweren Waffen umgehen können, Sanitäter die dich im Spiel heilen können, Mechaniker die MG-Stände aufbauen, Feldführer die die Mannschaft mit Munition versorgen und Sondereinheiten die sich als Gegner tarnen und diese auch ausspionieren können. Wolfenstein: Enemy Territory baut im Wesentlichen auf RtCW auf, bietet aber gerade im "Mapping" mehr Funktionen, so dass die Karten dynamischer und interessanter gestaltet werden können.
Tipps
Leider spielen die "bösen" Achsenmächte meistens die Verteidigerrolle, die sich gegen die angreifenden Alliierten entgegensetzen müssen. So sind die Alliierten die Offensive, wobei die Achsenmächte eine defensive Strategie fahren müssen. Spaß macht es trotzdem in beiden Gruppen. Wichtig für den Sieg ist das Teamspiel. Du übernimmst durch die Wahl deiner Charaktere eine Verantwortung für die Gruppe. Kurz gesagt heißt das, als Sanitäter stehst du nicht an der Front und als Mechaniker sind deine primären Ziele keine Abschüsse, sondern Brücken, Gebäude, Sprengsätze etc. In vielen Karten wird die Notwendigkeit eines Mechanikers vorausgesetzt, weil sich durch das Fehlen eines solchen die Ziele gar nicht erfüllen lassen. Wichtig ist, dass die Spieler ausgeglichen sind und dass es nie an einem Charakter mangelt. Die Besonderheiten jedes einzelnen erfährst du im Spiel ziemlich schnell und du wirst bald deine Lieblingscharaktere finden. Wieviel Spieler es von jeder Sorte gibt, siehst du übrigens im Limbo-Menü.
Punktesystem
Da Wolfenstein: Enemy Territory ein Teamspiel ist, wirst du nicht nach Abschüssen bewertet, sondern an Erfahrungspunkten (XP). Für jeden erlegten Gegner gibt es beispielsweise 3. Für das Bauen von Objekten mehr. Das Bewertungssystem ist sehr intelligent und ausgeklügelt, so gibt es sogar Punkte dafür, dass du immer "am Ort des Geschehens" bist. Mit den hinzugewonnenen Punkten kletterst du nicht nur in der Karriereleiter nach oben sondern bekommst zusätzliche Fähigkeiten die dir sehr gelegen kommen dürften. Im Detail sind das: Mehr Munition, mehr Ausdauer, schnellere Regeneration, mehr Sinneswahrnehmungen etc.
Grafik & Sound
Die Grafik hat einige schönere Gimmicks zu verzeichnen als die Original-RtCW-Grafik.
Installation
Nach dem Herunterladen der Installationsdatei öffnet ihr eine Konsole.
xhost +
Werdet dann mit su root und startet das Installationsprogramm über
sh ./et-linux-2.60.x86.run
Installiert nun das Spiel. Im ET-Verzeichnis befindet sich die Datei ET.xpm, welche ihr als Desktop-Icon verwenden könnt.
Update 2.60b
Zudem ist es noch sinnvoll den Patch auf Version 2.60b zu installieren. Dafür müssen die Dateien et.x86 und etded.x86 im Spielverzeichnis überschrieben werden.
ET Legacy
ET Legacy baut auf dem 2.60b update auf und verbessert den Client weiterhin mit vielen Bugfixes und Modifikationen. Ziel ist es mit 2.60b Servern kompatibel zu sein. Es kommt zudem bereits mit den Omni-Bot vorinstalliert. Vom FAQ der Homepage:
"ET: Legacy is based on the source code of Wolfenstein: Enemy Territory which was released under the GPLv3 license. The main goal of this project is to fix bugs, remove old dependencies and make it playable on all major operating systems while still remaining compatible with the ET 2.60b version and as many of its mods as possible."
Achtung: ET Legacy liegt für Linux nur in 64bit vor und kann entsprechend auch nur mit 64bit-Mods umgehen (siehe Kompatibilität). Das gilt auch für Server. Diese müssen dann auch die 64bit-Mods anbieten. Es gibt auch eine Flatpak-Version.
Punkbuster
Vor dem Spiel ist unbedingt noch ein Zwischenschritt erforderlich, der eure Punkbuster-Version auf den neuesten Stand bringt. Dies ist unerlässlich, da mehr als 80% aller Server nur mit Punktbuster laufen.
Dazu ist es erforderlich, dass man manuell die Punkbuster-Dateien auf den neuesten Stand bringt. Dies geschieht mit
/usr/local/games/enemy-territory/pb/pbweb.x86
Dies gilt natürlich nur, falls das Standardinstallationsverzeichnis gewählt wurde. Durch diesen Befehl werden die Punkbuster-Dateien im Userverzeichnis .etwolf aktualisiert.
Noch einfacher geht der Updateprozess (vor allem empfehlenswert, wenn man mehrere Punkbuster-Spiele installiert hat) über das Tool PBSetup, dass mit einer grafischen Oberfläche aufwartet. Dazu lediglich das Programm pbsetup.run von der EvenBalance Homepage (oder unserem Server, siehe Punkbuster-Artikel) downloaden.
Danach einfach das Programm starten und alle Einstellungen treffen. Ein Klick auf "Check for Updates" startet den Vorgang!
Dieser Prozess kann durchaus seine Zeit beanspruchen. Ihr seid aber nun startklar!
Das Spiel kann nun mit
et
gestartet werden.
Server
Der Server kann genau wie der Client installiert werden. Auf x64 Servern ist es einfach wichtig, die ia32-libs installiert zu haben, inkl. ncurses für den Installer.
Empfehlenswert ist es, einen eigenen User für den Server anzulegen
adduser etserver
Dann als diesen User einloggen und eine Screen-Sitzung aufmachen, bzw. wiederaufzunehmen:
ssh etserver@$SERVER screen -R
Dann die Installation (am besten gleich ins Homeverzeichnis des Users "etserver")
wget http://files.holarse-linuxgaming.de/native/Spiele/Wolfenstein:%20Enemy%2... chmod 775 et-linux-2.60.x86.run ./et-linux-2.60.x86.run
Dann sollte noch die Datei etmain/server.cfg im Installationsordner den eigenen Bedürfnissen angepasst werden.
Anschliessend kann der Server wie folgt gestartet werden:
et +set dedicated 2 +set fs_game +exec server.cfg
Bots
Wer gerade keine Mitspieler oder Internetverbindung zur Hand hat oder ganz einfach etwas offline üben will, kann einen der folgenden Bots verwenden.
BoBots
Ihr braucht das aktuelle Zip-Archiv (5.0.1) von BoBots für ET. Zunächst müsst ihr das Zip-Archiv von Bobots herunterladen (siehe unten). Entpackt dieses und holt euch daraus das Linux_GER.zip, welches ihr entweder nach ~/.etwolf/bobot/ oder in das Installationsverzeichnis wie z. B. /usr/local/games/wet/bobot/ entpackt. Wir empfehlen letzteres, da die Installation in das Homeverzeichnis nicht ganz frei von Problemen ist. So können Störungen bei der Tastenvergabe auftreten, wenn sich BoBots nicht im Installationsverzeichnis befindet. Nach dem Kopieren ist die Installation von BoBots abgeschlossen.
Mit Version 5.01 unterstützt BoBots jetzt 146 Karten und lehnt sich stark an RTCW an. Nun gibt es den Biomecanik,Proto soldat und den Elite guard. Es wurden Waffen wie Venom usw eingefügt und es gibt eine Zombieversion der Bots. Die Bots kann man mit einer GUI in das Spiel einfügen. Wers realistischer mag sollte lieber bei den Omni-Bots bleiben :-D
Die Bots funktionieren derzeit nur auf einigen Karten (alle mitgelieferten und einigen weiteren). So startet ihr Oasis mit den Bots:
et +set fs_game bobot +sv_pure 0 +map oasis
Im Spiel könnt ihr dann über die Konsole (ALTGR + ~ oder ALTGR + 2) via
/addbot
einen Bot hinzufügen oder mit
/kickbot
wieder entfernen.
Omni Bot
Den deutlich jüngeren, aber mit Unterstützung für deutlich mehr Karten ausgestatteten und aktiv weiterentwickelten Omni-Bot gibt es ebenfalls in einer Linuxversion (Adresse siehe unten). Dieser Mod ist zu bevorzugen, da die Bots deutlich intelligenter sind als die des BoBots und es werden zurzeit (0.82) über 400 Karten unterstützt.
Nachdem ihr das Zip heruntergeladen habt entpackt ihr es in euren Installtionsordner von Enemy Territory. Nun enstehen 2 Ordner "omnibot" und "omni-bot".
Um die Bots zu aktivieren kopiert die Datei /omni-bot/et/user/omnibot.txt nach /omni-bot/et/user/omnibot.cfg und editiert sie.
cd omni-bot/et/user/ cp omni-bot.txt omni-bot.cfg gvim omni-bot.cfg
Nun ändert den "MaxBots" und den "MinBots" Wert nach euren wünschen. Gegebenenfalls hier noch die Schwierigkeit der Bots verändern.
Fügt nun noch in eure ~.etwolf/etmain/Profiles/<NAME>/etconfig.cfg
seta omnibot_path = "/usr/local/games/enemy-territory/omni-bot" seta omnibot_enable “1”
Nun könnt ihr ein Spiel starten:
./et +set fs_game omnibot +set com_hunkmegs 64
Omni Bot XP Save
Um mit Omnibot richtig lokal spielen zu können und die XP über den Mapchange zu behalten braucht man noch den Noquater Mod. Dieser funktioniert in Version nq_v1-2-9_b6 mit Omnibot 0.82.
HDR- Texturen
Es gibt einen Patch für HD-Textures auf den 6 mitgelieferten Karten.
Wenn der Server und der Spieler den Patch installiert hat sieht man die HD-Texturen.
Man sieht sie auch wenn man einen eigenen Server z.B. mit Bots laufen lässt.
ET und x86-64
Einfach das Installationsprogramm in der Konsole starten, aber vor den Befehl ein "linux32" setzen.
Wichtig ist ebenfalls, dass die notwendigen OpenGL Libraries (meist libGL.so) ebenfalls in der 32bit Version enthalten sind. Die Datei ist in den meisten Fällen im Pfad /usr/lib anzutreffen.
ET-Xreal
Um die Probleme mit Abstürzen und Sound zu vermeiden kann mach auch ET-Xreal verwenden. Es nutzt das SDL Audio Backend und ist mit x64 kompatibel. Leider wird es nicht mehr weiter entwickelt und viele seiner Verbesserungen sind in ET Legacy eingeflossen.
ET stürzt mit 64bit ab
Wenn ihr feststellt das beim starten von ET der Bildschirm kurz schwarz wird und die Auflösung sich ändert ihr aber dann wieder auf eurem Desktop ankommt kann es daran liegen das 32 Bit Libraries fehlen. In der Konsole steht "Received Signal 11". Welche das sind kann ich euch leider nicht direkt sagen. Ich habe mir nämlich ein chroot installiert und die Libs raus gelinkt, da ich nicht raus finden konnte welche Lib fehlte. Die Lösung funktioniert perfekt, alles geht wieder wie gewünscht.
ET und Tonprobleme
Wenn beim Starten von ET Meldungen wie
/dev/dsp: Input/output error Could not mmap /dev/dsp
auftreten, muss die ALSA-OSS-Emulation speziell eingerichtet werden. Es gibt eine Modifikation die Euch volle Alsa/SDL-Unterstützung bringt. Siehe dazu den Foreneintrag von nullkey.
Meist reicht es aus, die OSS devices manuell als Emulation unter ALSA zu laden. Dies geschieht (nach Installation des alsa-oss packages!) mit den Befehlen:
modprobe snd-pcm-oss modprobe snd-mixer-oss modprobe snd-seq-oss
Wenn man sich die ständige Neueingabe der Befehle ersparen möchte, ist es ratsam, die Module in eure
/etc/modules oder /etc/modules.conf oder /etc/modprobe.conf
einzutragen. Die Datei variiert zwischen den einzelnen Distributionen.
Eine Alternative ist:
echo "et.x86 0 0 direct" > /proc/asound/card0/pcm0p/oss
ET und schwarzer Bildschirm nach der Intro
Problem: Bei dem ATI-Treiber 8.23.7 (und vermutlich schon Vorgängern) war nach dem Abspielen der Einleitungssequenz nur noch ein schwarzer Bildschirm zu sehen.
Lösung: Durch das Starten mit "et +set r_ext_compiled_vertex_array 0" bzw. das Einfügen von "seta r_ext_compiled_vertex_array 0" in die Datei "~/.etwolf/etmain/autoexec.cfg" kann das Problem behoben werden.
Bildschirmauflösung
Einige Auflösungen bietet ET leider nicht zur Auswahl an. Das Spiel kann jedoch gezwungen werden eine bestimmte Auflösung zu benutzten, hier als beispiel 1920x1200:
et +set r_mode -1 +set r_customheight 1200 +set r_customwidth 1920
Downloads
Unter Gentoo befinden sich ebuilds des Spiels, sowie bekannter Modifikationen unter: games-fps/enemy-territory[-etpro|-fortress|-truecombat]
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Ich würde http://etlegacy.com/ empfehlen statt der schon lange nicht mehr gepatched offiziellen Version.