Reise mit dem Zug durch eine sterbende Welt.
The Final Station ist ein Action Survival Abenteuer im 2D-Pixel-Grafikstil. Das Spiel wurde vom russischen Indie-Entwicklerstudio Do My Best entwickelt und wird von tinyBuild vertrieben. tinyBuild haben uns für diesen Test einen Key zur Verfügung gestellt, dafür möchten wir uns bedanken. Ihr könnt das Spiel auf Steam, im Humble Store für Steam und auf GOG erwerben.
Über das Spiel
In The Final Station spielen wir einen Zugführer, der seinen ersten Arbeitstag nach einem verdienten Urlaub antritt. Als erstes müssen wir feststellen, daß die Regierung wieder einmal die Sicherheitsvorschriften verschärft hat und Züge nur noch abfahren können, nachdem ein Sicherheitscode eingegeben wurde. Diesen müssen wir uns bei jedem Halt beim Bahnhofvorsteher abholen.
Auf der Fahrt zur nächsten Station hören wir dann bereits erste Gerüchte darüber das es wohl im Norden des Landes eine Krise geben soll. Bis klar wird, das es einen Angriff gegeben hat und das gesamte Land im Stillstand versinkt. Der Angriff stellt sich relativ zügig als eine Epidemie heraus, die Menschen infiziert und in Zombies verwandelt.
Als die Lage immer schlimmer wird, werden wir von einem General aufgefordert eine wichtige Lieferung an das andere Ende des Landes zu befördern. Und so beginnt unsere Reise zur letzten Station.
Spielmechanik
Das Spiel teilt sich in zwei Bereiche auf, die Zugfahrt von einer Station zur anderen und die Stationen.
Während der Zugfahrt müssen wir mit verschiedenen Reglern dafür sorgen das der Zug weiter fährt. Außerdem gibt es Regler die dafür Sorgen das die Temperatur im Personenwagen immer komfortabel ist und der Wagon nicht durch falsch eingestellte Federung unsere Gäste tötet. Weiterhin müssen wir unsere Gäste mit Medikits und Nahrung versorgen, damit diese nicht sterben. Für das erfolgreiche Transportieren der Fahrgäste werden wir mit Geld und anderen nützlichen Dingen entschädigt.
Auf den Stationen ändert sich das Gameplay dann in ein Action-Survival Spiel, um zur nächsten Station fahren zu können, benötigen wir den Sicherheitscode. Da die Stationen allerdings schon von aggressiven Infizierten bevölkert sind, stellt sich dies als keine leichte Aufgabe heraus. So durchsuchen wir die Stationen nach Waffen, Munition, Medikits und natürlich dem Sicherheitscode. Auf der Suche treffen wir immer wieder auf Überlebende die darum bitten von uns gerettet zu werden. Dies können wir dann tun oder sie ihrem Schicksal überlassen.
Geht dem Spieler während seines Abenteuers die Munition aus, muss sich dieser im Nahkampf gegen die anrückenden Untoten zur Wehr setzen. Was bei den trägen Gegner am Anfang noch recht einfach durch zuschlagen und zurückweichen gelingt, wird mit der späteren Gegnervariation schwieriger. Sparsam im Umgang sollte man mit Nahrung und Munition sein.
Während man die menschenleeren Stationen durchsucht findet man immer wieder Rohstoffe wie Bandagen, Pillen, Schrauben, etc. Im Führerhaus des eigenen Zuges zurück kann man damit dort im Notfall-Crafting-System den eigenen Vorrat an Medizin und anderen nützlichen Kleinigkeiten auffüllen. Es lohnt sich also die Stationen zu durchsuchen und generell die Augen offen zu halten.
Während der Zugfahrt und dem untersuchen der Stationen wird die Geschichte durch kleine Notizen, Chatlogs, Gespräche der Fahrgäste und Funksprüche immer weiter voran getrieben und lüftet immer mehr der im dunklen liegenden Hintergründe.
Steuerung
Genretypisch konzentriert sich die voreingestellte Steuerung auf die Tasten WASD zur Bewegung sowie zusätzlich auf einige Funktionstasten zum Nachladen, Schießen, Zuschlagen und Waffen wechseln. Der Titel bietet gut umgesetzte Unterstützung für diverse Gamepads. So gibt es voreingestellte Konfigurationen für bspw. das Xbox-Gamepad aber auch ein uraltes Playstation1-Gamepad verrichtete über einen Drittanbieter USB-Adapter klaglos seinen Dienst und wurde akzeptiert. Was mit Maus und Tastatur sehr leicht von der Hand geht, mit Gamepad o.ä. aber umständlicher wirkt und Übung bedarf ist das Zielen auf die heranstürmenden Gegner. Ein hektisches Zielen auf den Kopf des Untoten endet häufig mit einem Bauchschuss oder schlägt darüber in der Zimmerdecke ein.
Hardwareanforderungen
The Final Station läuft, übertrieben gesprochen, auf jedem Toaster und Taschenrechner. Die Anforderungen die der Entwickler selbst angibt zeigen sich entsprechend genügsam. Hier reicht ein Prozessor mit 1 GHZ oder mehr, 1GB Ram und einer 3D-Grafikkarte mit mindestens 256MB Speicher und OpenGL 2.0 Unterstützung.
Sprache, Grafik, Sound
Diejenigen mit wackeligen Englischkenntnissen freuen sich darüber, dass man über das Optionsmenü die im Spiel dargestellte Sprache auf 'Deutsch' umstellen kann. Die grafische Darstellung ist zu jedem Zeitpunkt im Spiel eine charmant-grobpixelige 2D-Darstellung mit detaillierten Bewegungs- und Kampfanimationen. Nichts für 3D-verwöhnte Spieler die ihre Grafikkarte zum Rauchen bringen wollen aber sehr angenehm für Anwender mit älterer Hardware.
So ist das Spiel in einer Testsituation auf einem Acer Aspire 5738ZG mit Radeon HD 4570 Chip von 2009 und offenen Treibern noch gut spielbar.
DLCs
Seit dem 17. April 2017 gibt es den Zusatz The Only Traitor, welches den altbekannten Zug durch einen Sportwagen ersetzt. Der hier spielbare Charakter sucht die letzten intakten Schutzbunker und erfährt so die um ihn herum sterbende Welt auf seine eigene Art. Die Programmierer versprechen altbekannte Orte aus dem Originalspiel aber auch neue Plätze, neue Gegner und weitere Hinweise darauf, was es mit dieser ganzen Weltuntergangsgeschichte überhaupt auf sich hat. Der DLC ist nicht ohne das Hauptspiel ausführbar.
Portierung
Das Spiel basiert auf der Unity Engine und lief völlig problemlos. In meinem Test bin ich über keinen Fehler gestolpert.
Fazit
The Final Station bietet mit seiner düsteren Stimmung und stimmigen 2D Pixel-Grafik eine nette Abwechslung zu den üblichen Survival-Spielen. Das Aufdecken der im dunklen liegende Hintergrundgeschichte spornt einen immer wieder an die Stationen gründlich zu durchsuchen und mit den Menschen zu sprechen. Der doch recht knackige Schwierigkeitsgrad sorgt dafür das dies nicht so schnell langweilig wird.
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Tolles Spiel, schöne 2D-Grafik, niedrige Hardwareanforderungen, kniffliges Gameplay und faires automatisches Speichern. Für Genrefans empfehle ich es ganz klar.
Edit (DLC):
Der DLC bietet weniger faires Speichern und erhöht damit den Schwierigkeits- manchmal somit auch den Frustwert. Er spart sich die hektischen aktiven Zugfahrtsequenzen und bietet dem Spieler in aller Ruhe die Möglichkeit das Gespräch im Wagen zu verfolgen, während man sich vom Beifahrer verarzten lässt und/oder dieser Erste Hilfe Pakete und Munition herstellt. Ebenfalls sehr gut mit hohem Wiederspielwert, da man das Spiel mit 11(?) verschiedenen Beifahrern beenden kann und (wohl) jedes Mal leicht veränderte Endsequenzen erhält. In circa 3-4 Stunden zu bewältigen.